HC Elbflorenz ist erneut auswärts gefragt – Tiger reisen zum Rückrundenstart zu den Wölfen Würzburg
Größer könnte der tabellarische Kontrast zwischen zwei direkt aufeinanderfolgenden Partien aktuell nicht sein. Trat der HC Elbflorenz in der vergangenen Woche auswärts beim Tabellenführer aus Balingen an, geht die Reise knapp eine Woche später nun zum Tabellenletzten Würzburger Wölfe. So unterschiedlich wie diese Tabellenplatzierungen ist jeweils auch die Ausgangsposition der Dresdner in den ersten beiden Spielen im Jahr 2023. War man in Balingen klarer Außenseiter, ist man in Würzburg zumindest leichter Favorit. Nach dem überraschenden Sieg beim Tabellenführer wollen die Sachsen natürlich beim Tabellenschlusslicht aus Würzburg nachlegen. Die Wölfe, bei denen der Dresdner Keeper Marino Mallwitz noch bis zur letzten Saison aktiv war, haben derzeit 6:32 Punkte auf der Habenseite und brauchen dringend jeden Punkt gegen den Abstieg. Für die Tiger steht also erneut eine knifflige Aufgabe an.
HCE-Trainer Rico Göde: „Wir haben zu Beginn der Hinrunde nichts zu verschenken. Wir wollen in Würzburg nachwaschen, sonst sind die Punkte aus Balingen nicht mehr so viel wert. Es geht jetzt darum nicht nachzulassen und genauso bereit zu sein, wie wir es gegen den Tabellenführer waren. Für die Jungs ist es jetzt die Kunst sich im Kopf genauso klarzumachen, wie wir es in der vergangenen Partie waren.“ Personell wird sich beim HCE im Gegensatz zur Vorwoche nichts ändern. So wird auch erneut ein weiterer Ex-Würzburger mit im Aufgebot der Dresdner stehen. Die Rede ist von HC-Kreisläufer Michael Schulz, der einst bei den Franken aktiv war.
Für den kommenden Gegner ist diese Saison eine Art Zäsur. Mit der Umbenennung von DJK Rimpar hin zu Wölfe Würzburg, schlägt der Verein aus Bayern einen Weg ein, welcher ihn wohl endgültig weg von seinen Wurzeln führt. Da die Wölfe schon länger in Würzburg spielen, ist diese Veränderung aus Sicht der Verantwortlichen sicherlich folgerichtig. Sportlich könnte diese Saison für die Würzburger aber auch eine Zäsur bedeuten, denn aktuell befindet man sich auf einem Abstiegsplatz. Nach zehn Jahren ununterbrochen in der 2. Liga, wäre ein Abstieg in die Drittklassigkeit natürlich ein großer Rückschritt. Dass es für die Wölfe eine schwere Saison werden würde, war vor der Spielzeit schon fast zu erahnen. Der Kader verlor in den letzten Spielzeiten scheibchenweise an Qualität – bzw. entwickelte sich die 2. Liga gleichzeitig qualitativ zunehmend weiter. So besitzen die Würzburger zwar weiterhin einige starke Zweitligaakteure, sind aber in der Breite nicht mehr so aufgestellt wie vor ein paar Jahren noch.
Dass der Tabellenletzte vor allem in eigner Halle ein ernstzunehmender Gegner ist, bewies er erst am vergangenen Samstag gegen den TV Großwallstadt, den man nämlich klar mit 32:27 besiegte. Es war der erste Sieg nach fünf Niederlagen. Die Wölfe sind also 2023 ähnlich gut gestartet wie die Dresdner. Dass der HC die Tabellenplatzierung der Bayern getrost vergessen sollte, zeigt z. B., dass auch der Tabellenzweite aus Eisenach in Würzburg schon die Waffen strecken musste.
Die Dresdner sollten also gewarnt sein. Personell gibt es für den HCE bei den Gastgebern keine Überraschung, denn die Leistungsträger wie bspw. die Rückraumspieler Patrick Schmidt und Steffen Kaufmann spielen schon lange für den Verein. Dazu kommen in dieser Saison mit Oliver Seidler ein starker Kreisspieler und mit Julius Rose ein flexibel einsetzbarer Rückraumakteur, der vor dieser Saison vom Drittligisten Dansenberg zu den Wölfen stieß. Nennen muss man zudem den erfahrenen Keeper Jonas Meier. Der 29-jährige kann auf Erfahrungen in der 1. und 2. Liga zurückgreifen.
Wolfram Wegehaupt