Es geht wieder los! – HC Elbflorenz empfängt den VfL Lübeck-Schwartau
Wohl kaum ein Team in der 2. Liga wird seinen Vorbereitungsplan auf die Rückrunde so umgesetzt haben, wie es geplant war. Dies traf auch für den HC Elbflorenz zu und hat natürlich vor allem mit dem großen „C“ zu tun. Die Dresdner konnten sich trotzdem so weit gut vorbereiten. HC-Trainer Rico Göde: „Am Sonntag steht uns, Stand jetzt, die gesamte Mannschaft zu Verfügung. Ein Fragezeichen steht hinter Lukas Wucherpfennig. Bei den EM-Fahrern hatte Ivar Stavast ein paar Tage mehr frei, da er ja die Hauptrunde gespielt hat. Ab Donnerstag waren aber wieder alle im Training.“ Nicht mehr dabei sein wird der nach Ferndorf ausgeliehene Christoph Neuhold.
HC Elbflorenz versus VfL Lübeck-Schwartau heißt die erste Begegnung der Dresdner im Handballjahr 2022. Für den Gegner aus dem Norden ist es hingegen schon die zweite Partie in diesem Jahr. Die erste gewann der VfL mit 24:23 beim TV Großwallstadt. Damit haben die Nordlichter derzeit 16:22 Punkte und stehen auf dem 11. Tabellenplatz.
Zum Ende des Jahres 2021 hatte der VfL 14:22 Punkte zu Buche stehen und stand auf dem 15. Tabellenplatz. Bis zum ersten Abstiegsplatz bedeutete dies ein Minipolster von 1 Punkt. Bis Ende November war der VfL punktemäßig im Plan. Dann folgte ein enttäuschender Dezember mit 5 Niederlagen in 6 Spielen und die Schleswig-Holsteiner waren wohl froh über die EM-Handballpause. Nun will der Traditionsverein aus der Marmeladenstadt sich so schnell wie möglich von den Abstiegsrängen entfernen. Insgesamt lief es beim heutigen Gast schon in den letzten beiden Spielzeiten etwas holprig und man konnte die eigenen Ansprüche nicht erfüllen. Bisher setzt sich dieser Trend fort.
So verwundert es vielleicht auch nicht, dass VfL-Coach Piotr Pryzbecki den Verein im Sommer verlassen sollte. Die Trennung sollte im beiderseitigen Einvernehmen stattfinden und trägt der fehlenden sportlichen Entwicklung der Mannschaft in der bisherigen Amtszeit von Pryzbecki Rechnung (so die Lesart auf der HP des VfL). Jetzt kam es aber anders. Trainer Przybecki wurde nun schon nach der 1. Halbserie freigestellt und der erfahrene Erstligatrainer Michael Roth übernahm das Traineramt. Der Grund dafür war die unbefriedigende Hinrunde des VfL. Der „Bis-Sommer-Trainer“ Michael Roth verfügt über einen sehr erfahrenen und eingespielten Kader. Vor der Saison musste man zwar den schwedischen Spielmacher Julius Lindskog Andersson ziehen lassen, konnte aber im Gegenzug den tschechischen Nationalspieler Matej Klima von Dukla Prag verpflichteten. Er gilt als eines der größten Talente seines Landes und war bei der EM aktiv. Daneben hat der VfL vor allem im Rückraum noch mehr an Qualität zu bieten. Gerade die Rückraumlinken Jan Schult und Mex Raguse sowie der Rückraumrechte Nils Verstejinen bringen viel Wurfkraft mit. Verstejinen wechselt zur kommenden Spielzeit zum Erstligisten TBV Lemgo. Dazu kommen Spieler wie der physisch starke Spielmacher Markus Hansen und Kreisspieler Carl Löfström. Eine absolute Führungskraft steht beim VfL mit Torwarthüne Dennis Klockmann zwischen den Pfosten. Nicht vergessen darf man zudem Abwehrspezialist Martin Waschul. Alles in allem trifft der HC auf ein sehr erfahreneres und eingespieltes Zweitligateam, welches mit dem HC eine Historie von engen und spannenden Begegnungen gemein hat. Dass Michael Roth nach seinem Amtsantritt gleich mal folgende Aussage tätigte: „Der aktuelle Tabellenplatz entspricht nicht der Qualität der Mannschaft“, zeigt auch gleich, wie ambitioniert der heutige Gegner in das Jahr 2022 geht.
Rico Göde zum Spiel: „Es ist jetzt das erste Spiel nach längerer Zeit und wir werden vielleicht noch etwas brauchen, um in den Rhythmus zu finden. Der VfL hatte ja im Gegensatz zu uns schon ein Spiel. Auch wenn Schwartau diese Saison seine Qualität nicht immer auf die Platte bringen konnte, ist es doch eine Mannschaft mit einigen individuell starken Spielern. Insgesamt ist es ein sehr cleveres Team, gegen das man sehr effektiv agieren muss und was seinerseits wenig Fehler macht. Wir erinnern uns natürlich an die ärgerliche Niederlage in Lübeck. Wir haben da etwas gutzumachen. Die Einstellung und die Bereitschaft müssen unsererseits einfach da sein.“
Der HC Elbflorenz kann zudem am Sonntag endlich wieder seine Fans in der Halle begrüßen. Karten gibt es noch im Vorverkauf zu erwerben. Auch die Tageskasse wird am Sonntag geöffnet sein. Es gilt die 2G-Plus Regelung am Einlass. Die Mannschaft freut sich darauf, endlich wieder lautstark von den Rängen in der BallsportARENA Dresden unterstützt zu werden und will alles geben, um vor heimischer Kulisse die Punkte zu Hause behalten!
Wolfram Wegehaupt