HC setz Heimspielwochen fort – HSG Konstanz zu Gast in Dresden
Nur 72 Stunden nachdem die Rückrunde vorbei ist, klammern wir mal das Nachholspiel gegen Aue aus, stellen sich die Dresdner der nächsten Zweitligaherausforderung und dies erneut in heimischen Gefilden. Der kommende Gegner heißt HSG Konstanz.
Die Neue Partie bringt auch eine neue Art der Herausforderung mit sich, denn diesmal ist der HC in der Favoritenrolle und will diese auch dementsprechend ausfüllen. In welchem Maße das gelingt, ist auch eine Art „Lackmus-Test“ im Blick auf die bisher so positive Entwicklung in dieser Spielzeit.
In der Saison 2018/19 gelang der HSG der Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga. Seitdem ist das Saisonziel das gleiche geblieben: Klassenerhalt! Der Verein HSG ist stark in der Region am Bodensee verwurzelt und zeichnet sich seit vielen Jahren durch viel Kontinuität und eine gute Jugendarbeit aus. Für die 1. Männermannschaft werden zu dem oft junge Perspektivspieler verpflichtet, welche auch häufig aus einer weitergefassten Region um Konstanz herum kommen.
Gerne vergleichen Fans Etats und schließen dann relativ schnell auf die Möglichkeiten eines Vereins. Aber die HSG Konstanz ist ein ganz interessantes Beispiel dafür, dass solche Vergleiche hin und wieder nur die halbe Wahrheit sind. Denn es gibt Dinge, die tauchen sozusagen in Geldwert umgerechnet in keinem Etat auf. So ist die Kooperation zur Förderung des Spitzensports mit der Exzellenzuniversität Konstanz und der Fachhochschule Konstanz (HTWG), beim dem exklusive Stipendien an talentierte, leistungswillige Handballer vergeben werden, im Profihandball in Deutschland so sicher nicht noch einmal zu finden. Von solchen Verhältnissen kann man bspw. in Dresden nur träumen.
Das Team der HSG Konstanz wird seit 2004 von Daniel Eblen trainiert. Der Übungsleiter geht damit in seine 18. Spielzeit mit der HSG. Auch das dürfte im deutschen Profihandball absolut einmalig sein.
Die aktuelle Mannschaft von Trainer Eblen beschreibt HC-Linksaußen Julius Dierberg wie folgt: „Mit der HSG Konstanz kommt eine Mannschaft, die sich nie aufgibt und immer bis zum Schluss kämpft. Bis zum Umfallen! Auf der Mittelposition hat die HSG aktuell mit Tom Wolf den überragenden Akteur der Mannschaft. Er hat sowohl einen sehr guten Wurf als auch eine gute Spielleitung und auch immer den Blick für den Nebenmann.“ Damit ist mit Tom Wolf die wichtigste Figur im Konstanzer Spiel genannt. Der Spielmacher traf bisher 101mal für sein Team, wird die HSG aber nach der Saison in Richtung Lübbecke verlassen. Neben ihm sind Kreisspieler Markus Dangers und Rückraumroutinier Peter Schramm wichtige Akteure für das Spiel der Mannschaft. Insgesamt ist das Team vom Bodensee eines der jüngeren der Liga. In 16 Spielen sammelte die HSG bisher 11 Punkte und ist damit mitten im Kampf um den Klassenerhalt. Am Mittwoch konnte man jedoch 2 wichtige Punkte bei leicht kriselnden Rimparern einfahren. Die HSG kommt also nicht ohne Selbstvertrauen nach Dresden und mit der Motivation, alle möglichen Punkte zu ergattern, um dem Ziel Klassenerhalt immer näher zu kommen.
Julius Dierberg kann da mit seinem Team aktuell einiges entgegensetzen: „Wir müssen weiterhin den Fokus auf uns legen und unseren „Stiefel“ weiterhin so spielen, wie wir es zuletzt getan haben. Wir brauchen auch in diesem Spiel einen aufmerksamen Vierer-Riegel in der Abwehr, ein gutes Umschaltspiel und einen geduldigen Angriff. Wenn wir weiterhin mit dem Spaß und der Intensität spielen wie im Großteil der Saison, dann sind wir schwer zu schlagen.“
Die Dresdner wollen nach den Erfolgen gegen Bietigheim und Dormagen auch gegen Konstanz doppelt punkten und sich damit weiterhin in der erweiterten Spitze der 2. Liga behaupten.
Wolfram Wegehaupt