Kann der HC überraschen? – Tabellenführer Coburg kommt!
Punkte statt Komplimente, so könnte man vielleicht die beginnende Rückrunde für den HC nassforsch überschreiben. Die oft engen Ergebnisse der Landeshauptstädter zeigen es, die Dresdner sind in dieser Liga eigentlich absolut konkurrenzfähig und oft genug bekommen sie für ihre Auftritte auch Komplimente vom Gegner. Dass diese engen Spiele aber oft gegen den HC laufen zeigt auch, die Sachsen haben zu häufig ein Crunchtime-Problem. Wenn es darauf ankommt traf die Mannschaft bisher mehrmalig die falschen Entscheidungen bzw. ließ sehr gute Gelegenheiten liegen. Auch bei der neuerlichen Heimniederlage zwei Tage vor Weihnachten wurde das wieder sichtbar. Dass der HC nun ausgerechnet all diese Dinge am 2. Weihnachtsfeiertag gegen den Tabellenführer aus Coburg ins Positive wandelt, davon ist nicht unbedingt auszugehen. Jedoch müssen die Dresdner nach der WM-Pause es definitiv ins Positive wenden. Warum nicht gegen Coburg schon einmal etwas damit anfangen? Dass die Dresdner aber trotz der Niederlage am Samstag noch einmal alles aus sich herausholen und dem Tabellenführer das Leben so schwer wie möglich machen wollen, davon gehen wir natürlich aus. Zumal der HC gegen Coburg als Außenseiter gilt und so eigentlich etwas befreiter aufspielen kann. Der HSC 2000 Coburg ist aktuell wohl der größte Brocken in der 2. Liga. Der Tabellenführer bestimmt derzeit zusammen mit Balingen das Niveau in der zweithöchsten Spielklasse. Derzeit stehen die Oberfranken mit 31:7 Punkten an der Spitze der Tabelle. Das Prunkstück bei den Coburgern ist dabei vor allem der Rückraum. Wohl kein Verein in der 2. Liga ist in dem Bereich so breit und gut aufgestellt. So ist der HSC-Rückraum noch stärker einzuschätzen als der des TV Emsdetten.
HC-Rückraumspieler Sebastian Greß sieht einen entscheidenden Punkt dann auch in der HC-Defensive: „Der Schlüssel gegen Coburg ist viel härter zu decken als gegen Emsdetten. Wir können gegen Coburg die Rückraumschützen nicht so ins Spiel kommen lassen wie das bei Emsdetten der Fall war. Der Rückraum ist noch einmal besser als der von Emsdetten. Wir müssen einfach ein Stück aggressiver spielen.“
Zudem kommen beim HSC natürlich noch mehr Leistungsträger auf anderen Positionen dazu. Zuletzt holte das Team von Trainer Jan Gorr 8:0 Punkte aus vier Partien und zeigte sich oft sehr souverän sowie abgeklärt. Am Sonntag gewannen die Oberfranken in Dessau mit 28:25 und kamen nie wirklich richtig in Gefahr. Den Sachsen muss schon sehr viel gelingen, will man den Tabellenführer ins wanken bringen. Der Ligaprimus stellt die bisher schwerste Heimaufgabe für die Dresdner dar. Mut sollte den Dresdnern Fans machen, dass das Team von Christian Pöhler in den letzten Partien immer mithalten konnte, egal welche „Gewichtsklasse“ der Gegner hatte. Die 2. Halbzeit gegen Emsdetten oder Großwallstadt zeigt, wozu die Dresdner in der Lage sind. Dabei muss es dem HC gelingen sich und die Zuschauer von Beginn an mitzunehmen. Eine schlechte 1. Halbzeit oder zu lange verschlafene Startphasen kann man sich gegen Coburg nicht leisten. Zudem muss in dem ein oder anderen Mannschaftsteil eine Steigerung her. Zuletzt agierte der HC leistungstechnisch oft linkslastig. Hier gilt es einen Ausgleich zu schaffen.
Rückraumspieler Nils Kretschmer ist derzeit einer der absoluten Leistungsträger im Team und lebt auf dem Feld immer hundertprozentigen Einsatz vor. Dies wird auch gegen Coburg wichtig sein. Er sagte zum Coburg-Spiel: „Wir sind ganz klar der Underdog gegen den Herbstmeister Coburg. Die Niederlage gegen Emsdetten war sehr ärgerlich und wir hatten uns natürlich anders ausgemalt. Wir waren gut auf Emsdetten eingestellt und werden voll fokussiert und vorbereitet in das Spiel in Coburg gehen. Die Hinrunde ist nun vorbei und wir wollen ohne Frage das erste Rückrundenspiel vor der längeren Winterpause positiv gestalten.“
In diesem Sinne: Zusammen zur Überraschung! Wir können eine gebrauchen! (:
Wolfram Wegehaupt