Turmhoher Favorit BHC kommt nach Dresden
Der Trainer des kommenden Gegners Bergischer HC Sebastian Hinze geht die Partie in Dresden äußert selbstbewusst an. So war auf der vereinseigenen Homepage zu lesen: „Dresden ist nicht so stabil über die Hinrunde gekommen, wie ich es erwartet hatte. Ich bin ein wenig überrascht, dass sie zu Hause nicht so kontinuierlich gepunktet haben – das wollen wir ausnutzen.“ Was auch immer der BHC-Trainer von den Dresdner erwartet hat, Fakt ist, die Sachsen sind ein Aufsteiger und der BHC in der sächsischen Landeshauptstadt der turmhohe Favorit. Wenn ein Team den Namen „Topfavorit“ verdient, dann der Bergische HC. Der BHC ist das einzige der vorher prognostizierten Topteams, welches diesen Status voll und ganz erfüllt. Die statistischen Werte der Saison sprechen für sich. Mit 36:2 Punkten steht der BHC klar an der Tabellenspitze. Die ersten 15 Spiele gewannen die Löwen dabei gleich mal in Serie. Erst am 16. Spieltag musste man eine Heimniederlage gegen den Vfl Lübeck-Bad Schwartau hinnehmen. Dies war dann auch bisher die einzige Niederlage des BHC. Im Gegensatz zu den Sachsen kann der BHC seit dem ersten Spieltag kadertechnisch fast immer aus dem Vollen schöpfen. Auch darum stehen die Löwen mit dem besten Kader der Liga klar an der Tabellenspitze. Das ist zumindest viel weniger überraschend, als die Einschätzung, dass ein Aufsteiger mit sehr vielen Verletzungsproblemen wie der HC nicht so stabil ist. Eines ist klar, der denkbar knappe Abstieg aus Liga Eins soll bei den Gästen nur ein Betriebsunfall bleiben. Mit seinem Etat von ca. 2,4 Millionen Euro besitzt der BHC in der 2. Liga eine Sonderstellung und ist für die Mission Wiederaufstieg gerüstet. Die Mannschaft des BHC besteht aus vielen erfahrenen Spielern. Der derzeitig mit 148/47 Toren beste Torschütze Arnor Thor Gunnarson ist da nur eines von vielen Beispielen. Er steht derzeit auf dem 2. Platz der Torschützenliste.
Aufbauspieler Adrian Kammlodt beschrieb es nach dem letzten Heimspiel so: „Vielleicht das Unmögliche möglich machen.“ Es ist für die Dresdner mental das leichteste Spiel des Jahres, denn sie sind krasser Außenseiter. Körperlich, nach nunmehr 19. Spieltagen beim 2. Spiel eines Doppelspieltages, wird es natürlich eine Herausforderung. Wie gut der HC die Niederlage am Freitag gegen Emsdetten weggesteckt hat, muss sich zeigen. Eines ist klar, die Dresdner müssen sich vor allem in der Deckung massiv steigern, wollen sie es dem Favoriten überhaupt das Leben schwer machen. Der Wille den BHC solange wie möglich zu ärgern ist da. Der Kader wird dabei der gleiche wie gegen Emsdetten sein. Die Mannen von Trainer Christian Pöhler und seinem Co Rico Göde wollen im letzten Spiel des so erfolgreichen Dresdner Handballjahres 2017 noch einmal alles geben. Dabei hoffen sie wieder auf große Unterstützung von den Rängen. An den Fans lag es zuletzt auf keinen Fall, ganz im Gegenteil. Keiner der anderen Aufsteiger hat bisher im Schnitt mehr Zuschauer als der HC. Fast 1700 Zuschauer kamen bis jetzt im Schnitt.
Kreisspieler Henning Quade meinte im Blick auf die Partie: „Der BHC ist der Ligaprimus! Die Löwen sind zur Zeit das Maß der Dinge in der 2. Handballbundesliga. Die Mannschaft und ich werden alles dafür tun, um das letzte Heimspiel 2017 erfolgreich zu gestalten. Jeder Spieler muss an seinem Optimum spielen, vielleicht auch ein wenig mehr, um den Tabellenführer zu schlagen.“
Auf das Spiel gegen den BHC und die Niederlage gegen Emsdetten angesprochen sagte HC-Coach Christian Pöhler: „Es muss weiter gehen. Es ist ein besonderes Spiel gegen den BHC. Wir sins mehr als nur Außenseiter. Das Wunden lecken nach dem TVE-Spiel haben wir am Samstag abgeschlossen. Der Fokus liegt nun auf dem BHC. Der Gegner ist natürlich ein richtiges Kaliber, aber wir können befreit aufspielen. Wir trainieren am 25. und am 26. Dezember noch einmal, um optimal vorbereitet zu sein.“
Wolfram Wegehaupt