HC Elbflorenz erkämpft sich die ersten Punkte – Sieg in Großwallstadt
Aus Dresdner Sicht: Man fühlte sich vor dem Spiel etwas wie in einem Dunkelresturant, weil man nicht wirklich wusste, was man von den Dresdner erwarten konnte. Im 1. Durchgang lief es dann auch so, wie eventuell erstmalig in einem Dunkelresturant, nämlich etwas unsicher. Im 2. Durchgang wusste der HC dann wo Messer und Gabel liegen und zeigte, wie man damit umzugehen hat.
Der HC hatte im erst Saisonspiel zwei Probleme. Erstens die Defensive funktionierte in Kombination mit dem Torhüter nicht und zweitens vergab man auch klarste Chancen. Diese Probleme setzten sich der 1. Halbzeit in Großwallstadt aber nur teilweise fort. Zwar zeigte man sich in der Defensive präsenter, ließ aber erneut klarste Chancen liegen. Vor allem weil TVG-Keeper Jan Steffen Redwitz immer wieder auch beste Chancen des HC zunichte machte. Bezeichnend für die Probleme im Dresdner Angriff waren die beiden Phasen, in denen man eine 6 gegen 4 Überzahl mehrfach nicht für sich nutzen konnte. Ganz im Gegenteil „zahlten“ die Dresdner währenddessen bei den Gegentoren sogar „drauf“. So zeigte der HC eine durchwachsene Anfangsviertelstunde war aber beim 8:7 in der 17. und beim 9:8 in der 19. Minute noch ganz nah an den Hausherren dran. Das lag vor allem daran, dass die Unterfranken immer wieder Konterchancen an den HC verteilten. Ab dem 9:8 konnte die Gäste aber 5 Würfe in Folge nicht im Gehäuse der Großwallstädter unterbringen, u. a. zwei freie Würfe vom Kreis. Das nutze der TVG bis zu Minute 24, um auf 12:8 davonzuziehen. Das 12:9 durch Mindaugas Dumcius war dann nach 9 torlosen Minuten wieder ein Treffer für den HC. Kurz vor dem Ende handelten sich die Sachsen dann noch eine Zeitstrafe ein, sodass man beim Stand von 13:10 zum Ende der 1. Halbzeit, in der 2. Halbzeit in Unterzahl beginnen musste.
Auch zu Beginn der 2. Spielabschnitts schien der HC nicht wirklich ganz im Spiel. Die Unterfranken nutzten die Überzahl zum 14:10 und legten wenig später das 15:10 nach. In den folgenden 10 Minuten kippte das Spiel nun aber in Richtung der Dresdner. Die Dresdner legten 6 Treffer in Serien hin (15:16) und führten so erstmals im Spiel. Dabei konnte sich der TVG in dieser Phase bei Jan Steffen Redwitz bedanken, dass sie nicht noch schneller die Führung los waren, denn er kaufte den Sachsen auch weiterhin klarste Chancen ab. Allerdings drehten nun zwei Akteure beim HC besonders auf. Einmal Mario Huhnstock, der vor allem die Außen des Heimteams mit seinen Paraden in die Verzweiflung trieb und in der 2. Halbzeit 8 Paraden für sein Team beisteuerte. Der andere Akteur war HC-Spielmacher Sebastian Greß, der in dieser Phase 3 Tore erzielte und von der Gastgeberabwehr nicht in den Griff zu bekommen war. Gut im Griff hatte der HC hingegen vor allem TVG-Topschützen Savvas Savvas, der an diesem Tag relativ wirkungslos blieb. Gästetrainer Bader reagierte mit einer Auszeit in Minute 44, musste aber in der 48. Minute gleich die nächste nehmen, denn sein Team tat sich weiter schwer. So griff der TVG-Übungsleiter zum Mittel des 7. Feldspielers. Dies funktionierte auch ganz gut, fand aber mehrfach sein Ende bei HC-Keeper Mario Huhnstock. In den restlichen 12 Minuten stand die Partie so „Spitz auf Knopf“, wobei die Dresdner meist mit 1 bis 2 Toren vornweggingen. Beim 19:19 (52. Minute) konnte der TVG mit etwas Glück noch einmal ausgleichen, danach brachte der HC die Partie aber trotz Unterzahl und teilweise offensiver Deckung des TVG, die Partie nach Hause. Dabei zeigten sich die Dresdner mehrfach nervenstark. Treffer in der letzten Spielminute von Ivar Stavast und Oskar Emanuel zum 22:24 und 22:25 entschieden die Partie letztendlich. Beide hatten sich schon in den Minuten davor als wichtige Endphasenfaktoren hervorgetan. Dem Gastgeber gelang nur noch eine Verkürzung zum 23:25 durch Kreisspieler Thomas Rink.
Fazit: Bis zum 15:10 merkte man den Dresdnern noch ein wenig an, dass sie nach knapp 90 Saisonminuten noch nicht ganz angekommen waren. Was die Sachsen dann aber aus dem „Hut zauberten“, verlangt höchsten Respekt. Sebastian Greß und Mario Huhnstock gingen voran und die Mannschaft nahm diesen Rückenwind mit. Der Sieg war wichtig für die Dresdner Köpfe. Allerdings dürfen wir nicht unerwähnt lassen, dass die Dresdner wie schon in Spiel 1 bei den klaren Chancen zu viel sündigten. Hier muss der HC wieder gnadenloser werden. In der Abwehr zeigte man sich verbessert und hatte mit Mario Huhnstock an diesem Tag noch eine zusätzliche Versicherung hinter der Abwehrreihe.
HC-Trainer Rico Göde: „Wie ich es schon nach Emsdetten sagte – wir müssen uns erst wieder in diese Saison kämpfen uns einiges wieder erarbeiten. Ich fand uns in der 1. Halbzeit in der Abwehr schon präsenter, nur im Angriff haben wir ein paar klare Chancen zu viel weggelassen. Wie wir die Partie dann nach dem 15:10 in der 2. Halbzeit gedreht haben, wie wir zurückgekommen sind, dass freut mich besonders und das ist viel Wert. Vor allem die Tatsache, dass wir den knappen Vorsprung nicht mehr hergegeben haben, war von der Mannschaft mental stark. Zudem hatten wir natürlich in Mario einen ganz wichtigen Faktor. Allerdings hat die Mannschaft in der engen Schlussphase eben auch keine Fehler mehr gemacht, welche sie vorher hin und wieder eingestreut hatte.“
Tore: Meinl/Huhnstock (beide Tor), Wucherpfennig 2, Emanuel 3, Dierberg 4, Buschmann 1, Dumcius 3, Kretschmer, Jungemann 1, Stavast 3, Greß 8, Vanco, Schulz, Wellner, Neuhold
Am Sonntag erwartet die Dresdner dann in eigener Halle der Erstliga-Absteiger TUSEM Essen. Karten dafür gibt es an allen Vorverkaufsstellen oder online auf etix.com.
Wolfram Wegehaupt