Erfolgreicher Start nach der Winterpause – HC Elbflorenz feiert Auswärtssieg beim Tabellenführer Balingen
HCE-Trainer Rico Göde hatte vor dem Spiel etwas darauf spekuliert, den HBW nach sechs Wochen Spielpause vielleicht auf dem falschen Fuß zu erwischen. Am Ende sollte er damit richtig liegen, wobei sein Team mit allen Füßen fest auf dem Boden stand, während der favorisierte Gegner im Spiel nie wirklich den richtigen handballerischen Halt fand.
Der HCE spielte beim Tabellenführer und Erstligaabsteiger eine über sehr weite Strecken sehr gute erste Halbzeit. So führte man zur Pause überraschend knapp mit 13:14. Dass die Dresdner teilweise sogar mit sechs Treffern in Front lagen, war der Verdienst einer gut aufgelegten sächsischen Defensive und eines stark haltenden Marino Mallwitz im HC-Gehäuse. Darüber hinaus zeigte die Gäste vor allem im Rückraum viel Durchschlagskraft. Allen voran war es der Dresdner Mannschaftskapitän Sebastian Greß, der nicht nur aus dem Rückraum traf. Vier Minuten vor dem Pausentee lagen die Dresdner immer noch mit drei Toren vorn. Kurz vor der Pause nahmen sich die Sachsen dann beim Stand von 12:14 den Wurf jedoch etwas zu überhastet. Beim Bemühen, den Ball wiederzugewinnen, kassierte man dann aber eine Zeitstrafe und der Tabellenführer aus Balingen erzielte, bei noch zehn zu spielenden Sekunden, den Anschlusstreffer zum 13:14. Das Einzige, was die Dresdner nach dieser Halbzeit zu bedauern hatten, war der Fakt, dass sie nicht noch etwas höher führten, waren sie doch lange die klar bessere Mannschaft gewesen. Bei den Gastgebern aus Baden-Württemberg war es vor allem Linksaußen Oddur Gretarsson der stark aufspielte. Er kam am Ende des Tages auf zehn Treffer. Auch HBW-Keeper Sejr Jensen konnte man nach seiner Einwechslung eine starke Partie bestätigen. Dass der Dresdner Marino Mallwitz sogar noch ein kleines Stück besser hielt, war für den Gast wichtig.
Als die zweite Halbzeit begann, mussten die Sachsen noch 1:52 Minuten in Unterzahl auskommen. Das hinderte die Dresdner aber nicht daran, das Heimteam aus Balingen wie schon zu Beginn des ersten Durchgangs mit einem Frühstart zu schocken. Schnell führte man beim 17:13 wieder mit vier Treffern. Und man ließ nicht locker und zeigte bspw. beim Kempa-Treffer durch Sebastian Greß zum 21:16, dass man nicht gewillt war nachzulassen. Eben dieser Sebastian Greß war an diesem Tag der beste Spieler auf der Platte. Er traf elfmal für sein Team und zog zudem auf der Spielmacherposition gekonnt die Fäden. Beim 16:22 aus Balinger Sicht nahm Heimtrainer Jens Bürkle eine Auszeit und stellte im Angriff auf eine „7-Gegen-6-Taktik“ um. Die Dresdner antworteten mit den Treffern zum 23:16 sowie 24:16 und der HBW-Trainer löste taktische Umstellung so schnell auf wie sie gekommen war. Egal was der HBW danach probierte, der HCE hatte stets eine Antwort. So wurde es in der sonst so lauten Balinger-Halle immer ruhiger und man sah in viele ratlose Gesichter der HBW-Fans. Dass in den letzten 15 Minuten bei den Gastgebern vor allem der Halblinke Jonas Schoch die Akzente setzte, konterten die Dresdner ihrerseits mit dem „Schlussviertelstunden-Akzentgeber“ und Ex-HBWler Rene Zobel. So ließ sich der HC Elbflorenz zu keiner Zeit mehr beirren und kam in der gesamten zweiten Halbzeit in keine brenzlige Situation mehr. Am Ende feierten die Landeshauptstädter einen 33:29-Auswärtssieg beim Ligaprimus.
Fazit: Der HC Elbflorenz Dresden gewinnt beim Tabellenführer, Erstligabasteiger und Aufstiegsfavoriten Balingen am Ende relativ ungefährdet mit vier Toren. Nach dem bisherigen Saisonverlauf beider Teams, ist das klar als Überraschung zu werten. Die Balinger hatten bis dahin erst eines ihrer bisherigen Heimspiele verloren und führten im ganzen Spiel nicht einmal. Die Dresdner waren an diesem Tag eine starke Einheit und boten sowohl im Angriff als auch in der Abwehr eine sehr gute Leistung. Vor allem der Dresdner Rückraum bereitete den Gastgebern viele Probleme. Aus einer starken Mannschaftsleistung war es lediglich Mannschaftskapitän Sebastian Greß, der an diesem Tag etwas herausragte.
Tore: Mallwitz/Noack (beide Tor), Zobel 4, Wucherpfennig 3, Emanuel, Dierberg 2, Buschmann 1, Dumcius 2, Kretschmer 4, Stavast 3, Greß 11, Vanco, Klepp, Schulz, Wellner 3/3
HCE-Trainer Rico Göde zur Partie: „Wir sind logischerweise sehr glücklich. Ich könnte heute sehr viele Leute hervorheben. Am Ende war es eine sehr gute Mannschaftsleistung. Wir haben vor allem den Rückraum des HBW sehr gut im Griff gehabt und im eigenen Angriff waren wir brutal effektiv. Wir können uns sehr viel aus diesem Spiel mitnehmen.“
Wolfram Wegehaupt