Sieg im Ostderby! – HC baut Serie gegen Eisenach beeindruckend aus
Pünktlich zu den Festtagen hatte das Team von HC-Trainer Rico Göde, nach der „schmalen Kost“ der vorherigen Spiele, nochmal richtig „aufgetafelt“. So dass man mit einem guten Gefühl in die EM-Pause gehen kann, ohne natürlich im Blick auf das Punktekonto „satt“ zu sein. Eine gewisse schnellstmögliche punktmäßige „Fettleibigkeit“ ist bei den Sachsen demnächst absolut erwünscht.
In einer gut gefüllten Aßmann-Halle starteten die Teams fast pünktlich in die letzte Partie in diesem Handballjahrzehnt für den HC. Ganz nebenbei ein Jahrzehnt, in dem sich die Dresdner unglaublich entwickelt haben.
Auf der Spielfläche entwickelte sich zunächst eine hochinteressante Partie. Die Dresdner wurden dabei vor 2517 Zuschauern von gut 100 Fans 60 Minuten super unterstützt. Es waren noch keine 9 Minuten gespielt, da war schon so einiges passiert. Der HC führte zu diesem Zeitpunkt durch einen Greß-Treffer mit 1:2. Ein mit drei Paraden starker Mario Huhnstock, jeweils eine Zeitstrafe für die Teams sowie zwei gute Defensivreihen bestimmten die Szenerie bis zum 1:2. Defensiv stand der HC diesmal besser als zuletzt. Vor allem ein starker Philip Jungemann agierte im Zentrum der Dresdner Defensive stark. Auch nach der turbulenten Anfangsphase blieb die Partie ereignisreich. So überstand der HC eine doppelte Unterzahl recht gut und traf in der in der 20. Minute zur erstmaligen Zwei-Tore-Führung (6:8). Der ThSV verlor kurze Zeit später mit Ivan Snajder einen wichtigen Defensivspieler, denn dieser musste mit der dritten Zeitstrafe vom Parkett. Mit einem Lauf vom 8:9 zum 8:12 konnte sich der HC dann erstmalig etwas mehr absetzen. Bei noch knapp 70 Sekunden Spielzeit hatte der HC dann die Chance auf das 10:14, verlor aber zu schnell den Ball und kassierte per Strafwurf 5 Sekunden vor dem Pausentee das 11:13.
„Dann kommt für uns in dieser Saison die Phase, in der wir heute gut starten wollten“, sagte HC-Coach Rico Göde nach der Partie. Und? Ein nahezu fehlerloser, aufgeräumter und immer wieder treffender HC! Echt jetzt? Ja! Damit gestaltet der HC seine bisher so häufige „Achillesfersen-Phase“ sehr gut. Den ersten Treffer setze der HC durch Jonas Thümmler (11:14). In der verbleibenden Spielzeit sollten noch 21 weitere HC-Treffer folgen. Herausstechend dabei HC-Kreisläufer Jonas Thümmler, der oft von Spielmacher Sebastian Greß sehr gut eingesetzt wurde und traf wie er wollte, mal mit Kraft, mal per Dreher oder mal per Heber. Neben ihm war es Gabor Pulay, von der des Öfteren gescholtenen rechten Angriffsseite der Sachsen, der sehr sicher traf. Thümmler und Pulay erzielten 11 ihrer insgesamt 14 Tore im 2. Spielabschnitt und zwar ohne Fehlwurf. Auf Eisenacher Seite mussten ein stark aufspielender Linksaußen Adrian Wöhler (9/4 Tore) sowie ein zu Beginn der 2. Halbzeit sehr aktiver Alexander Saul mit ansehen, wie ihr restliches Team teilweise ratlos agierte und wie die Sachsen nach und nach davonzogen und trafen und trafen und trafen. Beim 16:24 durch Gabor Pulay in der 42. Minute betrug der Vorsprung erstmals 8 Tore. Als Mario Huhnstock in der 51. Minute einen Konter des ThSV spektakulär hielt und der HC anschließend durch Nils Gugisch von Rechtsaußen zum 21:29 und 21:30 traf, hatte wohl auch der letzte Eisenacher Fan seine Hoffnungen auf Zählbares begraben. Die Schlussphase gestalteten die Eisenacher dann wieder offener, auch weil der HC im Angesicht des sich anbahnenden sicheren Sieges hier und da mal ein paar Prozente rausnahm. Am Ende trennten sich beide Teams 28:35 aus Sicht des Heimteams.
Fazit: „Habe momentan nichts zu sagen“, sagte ThSV-Trainer Sead Hasanefendic nach einem rekordverdächtigen 10-minütigen Statement auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Man merkte ihm an wie angefressen er im Blick auf das Spiel, aber auch obgleich der hohen Erwartungen an sein noch junges Team war. ThSV-Manager Rene Witte formulierte es zusammengefasst so: „Man darf als Aufsteiger verlieren, man darf auch zuhause verlieren, aber man darf nicht 28:35 verlieren. Das geht nicht. Darüber müssen wir reden.“
Die eine Serie hält, Eisenach kann gegen den HC in der 2. Liga nicht gewinnen. Die andere Serie ist vorbei, denn Dresden siegt nach vier Niederlagen wieder. Diesen deutlichen Erfolg hätte man sicher auch unter den kühnsten HC-Fans so nicht erwartet. Die Sachsen dominierten in der 2. Halbzeit weitestgehend die Partie. Eisenach-Trainer Sead Hasanefendic ging sogar noch weiter: „Der Gegner hat heute in jedem Moment gewusst, was er macht.“ HC-Coach Rico Göde ähnlich: „Bei uns hat heute auch einfach viel gepasst.“ Rico Göde ergänzend: „Mich freut heute auch besonders die Abwehrleistung mit einem gute Mario Huhnstock dahinter. So gewinnen wir das Spiel heute. Es sind aber nur 2 Punkte, nicht mehr und nicht weniger. Wir haben auch schon ein paar Punkte liegen lassen. Heute waren wir einfach besser als Eisenach.“
HC-Kreisspieler Philip Jungemann: „Wir haben heute das als Team auf die Platte gebracht, was wir uns vorgenommen haben. Wir haben von Anfang an eine harte Abwehr gespielt und das über 60 Minuten. Wir wollten einfach unsere Chancen vorn nutzen und bis zum Schluss alles geben. Das ist uns heute gelungen. Wir haben heute insgesamt sehr geduldig gespielt. Natürlich haben wir auch wieder ein paar leichte Fehler gemacht, aber da können wir uns auch bei Mario bedanken, dass der das ab und zu für uns ausgebügelt hat. Im Endeffekt hat Eisenach unsere Fehler auch einfach nicht genutzt.“
Tore: Göres/Huhnstock (beide Tor), Pulay 6, Dierberg 5/1, Gugisch 2, Buschmann 1, Dumčius, Jungemann, Hoffmann 1, Greß 5, Vančo, Quade, Kasal 1, Thümmler 8, Pechstein 6/3
Text: Wolfram Wegehaupt
Bilder: Stephanie Fleischer & Frank Rupprecht