HC Elbflorenz gewinnt Spitzenspiel gegen TVG
Keine „philosophischen“ Einlassungen diesmal. Nur ein von einigen Metern Entfernung „zugehauchtes“ Minizitat nach dem Spiel, von einem HCE-Spieler, der, wenn er das Feld betritt, wie kein anderer seine Mitspieler mitreißen kann: „Schlacht!“ In diesem Sinne wollen wir mal über diese berichten!
Wer aufgrund der Vorberichterstattung dachte, der TVG kommt nur mit einem Kleinbus, der sah sich getäuscht. 15 Spieler hatten die Unterfranken mit dabei. Aufgrund der doch „überraschend“ vielen Spieler gab es wohl einige Verwirrung vor der Partie. Die Verwirrung auf der TVG-Bank vor dem Spiel – 4 Spieler hatten sich, nicht wissend, dass sie doch auf dem Protokoll stehen, hinter die Bank gesetzt – wich bei den Unterfranken im Spiel aber relativ schnell. Nachdem beide Teams mit einem Fehlwurf begonnen hatten, traf Ex-Bundesligaprofi Michael Spatz für die Gäste zum 0:1 per Siebenmeter und legte wenig später per Konter zum 0:2 nach. Der HCE brauchte diesmal etwas Anlaufzeit und erzielte nach einer Tovas-Doppelparade durch Tjark Desler sehenswert das 1:2 und wenig später durch Gabriel De Santis das 2:2. Bis zum 6:7 in der 14. Minute durch Kreisspieler Jan Blank blieben die Gäste immer leicht im Vorteil. Der TVG spielte vor allem in der 1. Halbzeit viel über den stark aufspielenden Jan Blank am Kreis. Er bildete an diesem Tag zusammen mit TVG-Keeper Markus Podsendek die Leistungsspitze der Unterfranken. Die sonst oft mehr im Vordergrund stehenden Leistungsträger wie Spatz, Eisenträger, Spieß oder Stark konnten an diesem Tag da nicht mithalten, auch weil die Dresdner Abwehr um Rico Göde, Henning Quade und Tjark Desler wieder einen super Job machte. Insgesamt waren beiden Abwehrreihen gut auf den Gegner eingestellt, so dass beide Teams sich auch immer mal wieder gegen ein Zeitspiel wehren mussten. In der Phase, in der den Gästen immer weniger im Positionsangriff einfiel, holten sich die Dresdner erstmals die Führung. So traf Tim-Philip Jurgeleit in der 20. Minute zum 8:7. In der 24. Minuten war es dann Gästetrainer Karrer, der eine Auszeit nahm. Seiner Mannschaft fiel im Angriff einfach nichts mehr ein. Kurz danach traf der HC Elbflorenz aber zum 9:7 durch einen Boese-Konter. TVG-Torschütze zum 9:8 war dann nach fast 10 Minuten unterfränkischer Torlosigkeit Jan Blank. In der Folge verpassten es die Dresdner, mit mehr als einem Tor Führung in die Pause zu gehen. So stand es zum Pausentee 10:9 für den HCE.
Die Hausherren kam nicht gut in die 2. Spielhälfte. Man fabrizierte gleich im 1. Angriff einen Fehlpass und kassierte gleichzeitig mit dem 10:10 durch Rudolf Vogel eine Zeitstrafe. Die Überzahlsituation nutze TVG-Linksaußen Eisenträger zum 10:11. Als der HC Elbflorenz dann in der 35. Minute noch einen Strafwurf vergab, war der kleine Fehlstart perfekt. Zwar erzielte Henning Quade in der 36. Minute per Konter dass 11:11, aber Die Dresdner waren auch danach nicht wirklich im Spiel. Eine erneute Zeitstrafe, diesmal traf es Henning Quade, brachte den TVG erneut in Überzahl. Zwar traf der an diesem Tag überragende Sebastian Greß in Unterzahl zum 12:12, dies konnte aber nicht verhindern, dass die Unterfranken das Momentum in dieser Phase auf ihrer Seite hatten. Zwei Spatz-Treffer, einer per Strafwurf und einer etwas glücklich im Nachwurf nach einem Siebenmeter, brachten das 12:14. Und genau in dieser Phase passierte das, was Trainer Christian Pöhler nach der Partie als „mentale Weiterentwicklung“ bezeichnete. Erst traf René Boese zum 13:14, dann kaufte HCE-Keeper Tovas Eisenträger auf Linksaußen einen Ball ab. Danach brachte HCE-Trainer Pöhler mit dem 7. Feldspieler einige Verwirrung in die TVG-Abwehr, was René Boese zum 14:14 nutzte. Die Halle war am sieden! Eine erneute Parade durch HCE-Torwart Tovas, diesmal gegen Spatz auf Rechtsaußen, ermöglichte dann im Gegenangriff das 15:14 durch Sebastian Greß. Jetzt war die Halle am kochen! Eine erneute Parade durch Henrik Ruud Tovas und ein anschließend etwas glückliches Kontertor durch Rechtsaußen René Boese brachte dann das 16:14. Als dann noch der TVG gegen den Pfosten warf und Sebastian Greß bei eigenem Zeitspiel unnachahmlich zum 17:14 traf, war das die Vorentscheidung. Auch wenn die Gäste in der 54. Minute mit etwas Glück auf 20:19 verkürzten, hatte man nicht mehr das Gefühl, dass der TVG noch mehr zuzusetzten hatte. So waren es am Ende zwei Bilder, welche dieses Spiel auch etwas beschreiben. Sebastian Greß traf mit seinem 8. Treffer zum 23:20 und Florian Eisenträger sprang im letzten Angriff zwar für einen Kempapass von Linksaußen in die Luft, musste aber dabei feststellen, dass der Pass nach menschlichem Ermessen nicht zu erreichen war. Danach war Schluss und der HC Elbflorenz tanzte vor Freude.
Fazit: Die über 700 Zuschauer in der pickepackevollen Energieverbundarena sahen ein wahres Spitzenspiel. Die Stimmung war im Blick auf beide Fanlager großartig. Beide Mannschaften kämpften hart dafür, die Punkte auf ihre Habenseite zu bringen. Vor allem in der Schlussviertelstunde hatte der HC Elbflorenz aber mehr zuzusetzen. Der erneut starken Dresdner Abwehr gelang es zudem, in vielen Phasen die TVG Leistungsträger Spatz, Eisenträger, Spies und Stark zu neutralisieren. Vor allem TVG-Außen Florian Eisenträger machte eine mehr als unglückliche Partie. Auf der anderen Seite bekamen die Unterfranken HCE-Aufbauspieler Sebastian Greß nie wirklich in den Griff.
Sebastian Greß rückte nach der Partie weniger sich als vielmehr etwas anderes in den Vordergrund: „Wir haben uns als Mannschaft gut aus schwierigen Phasen herausgebracht, das war früher nicht immer so. Beim 12:14 in der 2. Halbzeit waren die Fans noch einmal ein richtiger Faktor. Sie waren so etwas wie der Matchwinner. Da bekamen alle einfach noch mal die zweite Luft und man legt einfach noch einmal ein paar Prozente drauf!“
Tore: Balster/Tovas, Greß 8, Desler 1, Jurgeleit 3/1, Boese 5/1, Buschmann 1, Göde, De Santis 3, Kretschmer, Hoffmann, Kammlodt, Hruscak
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