Nach dem Ostderby ist vor dem Ostderby – HC Elbflorenz Dresden reist nach Dessau
Nach dem Ostderby ist vor dem Ostderby. Für den HC Elbflorenz Dresden heißt das, nach dem Heimspiel gegen Eisenach reist man nun nach Dessau. Die Entwicklungen beider Teams waren zuletzt sehr unterschiedlich. Während die Dresdner aus den letzten sechs Spielen fünf Siege holten, hat der DRHV zuletzt sechsmal in Serie verloren. Derzeit haben Sachsen-Anhaltiner 12:20 Punkte (16. Platz) und nähern sich Woche für Woche mehr der Abstiegszone – uns das trotz eines guten Starts in die Saison. So steht das Team des erfahrenen Trainer Uwe Jungandreas für die kommende beiden Spiele gehörig unter Druck, denn das Ende der Hinrunde kommt unaufhaltsam näher und die Dessauer brauchen mehr als die zwölf Punkte, um sich eine gute Ausgangslage für die Rückrunde zu schaffen. Dabei sollte man aus Dresdner Sicht aber nicht zu sehr auf die Tabelle schauen, denn die Dessauer zeigten bei einigen der Niederlagen der letzten Wochen, dass sie natürlich das Potential für diese Liga haben. So hielt man bei Teams aus der Spitzengruppe, wie Hamm oder Rostock, sehr lange mit und verlor erst in der Schlussphase. Gleiches gilt für die Niederlage gegen den Erstligaabsteiger Coburg.
Für die aktuelle Spielzeit verpflichtete der DRHV vier neue Spieler. Auf der rechten Außenposition kam Yannick Pust (Wilhelmshavener HV). Mit Malvin Haeske (Jugend der MT Melsungen) wurde der linke Rückraum verstärkt. Gleiches gilt für Elias Gansau (Zweitspielrecht SC DHfK Leipzig). Mit Neuzugang Tillman Leu (Mecklenburger Stiere Schwerin) kam zudem ein Kreisläufer. Der beste Torschütze der Dessauer ist bisher Linksaußen Jakub Hrstka (99/17 Tore). Weitere Leistungsträger sind die linken Rückraum-Spieler Timo Löser und Yannick Danneberg. Dazu kommt der erfahrene Rückraumrechte Max Emanuel, dessen Bruder bekanntlich beim HCE aktiv ist, sowie der zuletzt verletzte Spielmacher Vincent Sohmann. Ein wichtiger Rückhalt im Tor ist seit Jahren Philip Ambroius. Insgesamt trifft der HC Elbflorenz auf einen angeschlagenen Gegner, der versuchen wird, mit einem Kraftakt vor der Winterpause, das derzeit schlingernde Schiff wieder auf Kurs zu bringen. Die Sachsen müssen also zu 100 Prozent dagegenhalten.
Die Dresdner wollen natürlich auch dieses Derby für sich entscheiden und ihre Erfolgsserie fortsetzen. Dabei soll die Defensive wieder der Schlüssel zum Erfolg werden. Zuletzt kassierte der HC Elbflorenz knapp 24 Gegentore pro Spiel. Darüber hinaus zeigte sich der HCE im Angriffsspiel etwas ausgeglichener und weniger abhängig von Spielmacher Sebastian Greß. Dies macht das Team auch für die Gegner zurzeit schwerer ausrechenbar. Trainer Rico Göde: „Es ist schön zu sehen, dass sich auch andere Spieler derzeit konstant hervortun, dabei geht es im Handball lange nicht nur um das Werfen von Toren. Wir können durch diese Entwicklung auch die Kräfte besser verteilen.“
Mit Blick auf das Auswärtsspiel in Dessau ergänzt der Coach zudem: „Wir müssen für dieses Spiel bei uns niemanden groß motivieren. Die Mannschaft freut sich auf die Partie und das hat man im Training auch deutlich gemerkt. Solche Derbys sind immer reizvoll. Wir wollen diese Punkte holen. Wenn wir vor allem defensiv wieder so auftreten wie zuletzt, bin ich sehr optimistisch.“
Wolfram Wegehaupt