HC Elbflorenz verliert in Dessau knapp – „Hier und da fehlten ein paar Prozent“
Eine temporeiche, aber auch hektische Partie sahen die Zuschauer in der Anhalt-Arena beim Spiel Dessau gegen Dresden. Beide Teams wechselten sich mit den guten und fehlereichenen Phasen ab. Da die Dessauer aber in der Schlussphase der 1. Halbzeit ihre Chancen konsequenter nutzen und weniger Fehler machten, führten sie durchaus verdient mit 15:12. 11:12 hatte der HC in der 25. Minute vorn gelegen, blieb dann aber mehr als 5 Minuten torlos und produzierte zudem zwei leichte Ballverluste. So lagen die Dresdner mit 3 Toren zurück, nachdem sie es vorher mehrfach verpasst hatten, selbst einmal mit mehr als einem Tor in Führung zu gehen. Die Dessauer wirkten nicht wie eine Mannschaft die zuletzt 6 Spiele verloren hatte. Die Dresdner ihrerseits wirkten in der Abwehr wiederum nicht so stark wie zuletzt. Vor allem in der Rückwärtsbewegung schaltete man hin und wieder zu schnell ab, was die Hausherren konsequent zu schnellen Toren nutzen. Dabei konnten sich beide Teams auf ihre Torhüter verlassen. HC Keeper Mario Huhnstock war genau so im Spiel wie Philip Ambrosius im Tor der Dessauer. Während bei den Dresdnern der Ex-Dessauer Marek Vanco sehr auffällig agierte, er traf für den HC 4mal, war es auf Seiten der Hausherren der stark aufspielende Yannick Danneberg, der seinerseits 5mal traf. Des Weiteren setzte beim DRHV Rückraumspieler Timo Löser nach seiner Einwechslung wichtige Akzente. Bei den Dresdner war es Rückraumschütze Nils Kretschmer. Beide trafen jeweils 3mal.
Der HC startet leicht besser als die Gastgeber in die 2. Halbzeit und konnte auf 16:15 verkürzen. Nach dem 17:15 durch den DRHV und einem leichten Fehler des HC sowie einer anschließenden Zeitstrafe gegen die Dresdner, konnte Dessau aber in der 25. Minute den Halbzeitabstand wieder herstellen (18:15). In der 41. Minute war der Abstand bei 20:17 weiter der gleiche, nach dem der HC in der Phase davor einen Konter und einen Strafwurf verworfen hatte. Der HC blieb aber beharrlich und drückte nach einigen Huhnstock Paraden erfolgreich auf das Tempo. So war es Rechtsaußen Oskar Emanuel, der in der 45. Minute zum 21:21 einwerfen konnte. Nach einem Fehler der Dessauer verwarf der HC die Chance zum 21:22 und kassierte seinerseits das 22:21. Durch ungewohnte Probleme beim Anwurf vor der schnellen Mitte, brachte sich der HC zweimal ins Zeitspiel. In dieser Phase war es vor allem Nils Kretschmer der beim HC mit seinen Treffern die Kohlen aus dem Feuer holte. Beim Heimteam übernahm diesen Part ein starker Timo Löser. So blieb es weiterhin eng und das bis zum Ende. Beim Stand von 25:25 scheiterte der HC zweimal im Versuch in Führung zu gehen. Dieses Auslassen solcher Chancen war für diese Partie symptomatisch bei den Sachsen. So ging es im Gleichschritt zunächst weiter (26:26), bevor die Dessauer einen Fehlwurf des HC und eine anschließende Überzahl erst zum 27:26 und dann zum 28:26 nutzten. Bei noch 1:30 Minuten auf der Uhr, war der HC beim 30:29 aber immer noch dran. Die umgestellte 4:2 Abwehr der Sachsen gewann zudem 40 Sekunden vor dem Ende den Ball und 20 Sekunden später nahmen die Dresdner eine Auszeit. Alles klappte wie in der Auszeit besprochen und so kamen die Sachsen 5 Sekunden vor dem Ende zu einer ganz freien Chance per Durchbruch. Allerdings setzten die Dresdner den Wurf leider an den Innepfosten und verloren so die Partie. Unglücksrabe war der an diesem Tag überragende Nils Kretschmer, der zuvor schon 10/3mal eingenetzt hatte. Er war trotz des Fehlwurf am Ende an diesem Tag der beste HC-Spieler auf der Platte. Neben ihm konnte auch Marek Vanco mit 7 Toren an alter Wirkungsstätte überzeugen.
Fazit: Die Dresdner fanden nie so richtig zum Defensivspiel der letzten Partien und kassierten so 30 Gegentore. Vor allem DRHV Rückraumspieler Timo Löser bekam man nicht in den Griff. Zudem nutzte der HC über die gesamte Spielzeit immer wieder Chancen nicht, sich einmal leicht abzusetzen. Gerade der letzte Punkt war sehr auffällig. Insofern geht der Sieg der Dessauer auch in Ordnung, denn sie waren an diesem Tag die leicht bessere Mannschaft. Leicht besser macht aber eben in dieser engen Liga oft den Unterschied. Mit der Niederlage verpasste es der HC sich noch näher an die Spitzengruppe der 2. Liga heranzupirschen. So hängt man nach 17 Partien weiter im Mittelfeld fest und konnte die zuletzt starke Serie nicht fortsetzen. Die Dessauer konnte ihre Sieglosserie hingegen beenden.
Tore: Mohs/Huhnstock (beide Tor), Zobel 4, Klepp , Emanuel 3, Dierberg , Buschmann, Dumcius 3, Kretschmer 10/3, Jungemann, Stavast 1, Greß 1, Vanco 7, Quade , Neuhold, Schulz
HC Trainer Rico Göde sagte nach dem Spiel: „Wir waren am Anfang nicht richtig da. Am Ende hatten wir aber noch die Chance etwas mitzunehmen. Wir hatten in der 2. Halbzeit eine Phase, in der wir dem Gegner mit dem Tempo gut wehtun, bringen aber das Spiel nicht zum Kippen. In der Defensive haben wir in der Schlussphase nicht immer den Zugriff und dann wird es halt in Dessau auch schnell hektisch. Es haben heute einfach hier und da ein paar Prozente gefehlt und so schaust die dich nach 60 Minuten an und stehst mit leeren Händen da. Der Sieg für Dessau ist verdient, denn sie waren halt diese wenigen Prozente besser.“
Wolfram Wegehaupt