HC Elbflorenz versenkt die Baggerseepiraten
Nach dem Spiel wünschten sich wohl einige HSG-Piraten einen Bagger zum eingraben oder einen See zum abtauchen. Die Dresdner hatten an diesem Tag nicht nur die Baggerseepiraten versenkt, sondern vorher auch noch das Loch dazu ausgehoben, das Wasser reingelassen und das Schiff gebaut. Anders kann man den Klassenunterschied an diesem Tag nicht beschreiben.
Es wird fast zu einem Markenzeichen der Dresdner. Die Rede ist von einem guten Start. Auch in Nieder-Roden war der HC Elbflorenz sehr schnell im Spiel und zwar in der Abwehr wie im Angriff. Nachdem Sebastian Greß für die Sachsen zum 0:1 getroffen hatte, konnten die Gäste durch Christian Schmid vom Kreis wenig später zum 1:1 ausgleichen. Ein Remis oder sogar eine Gästeführung sollte es in den folgenden 57 Minuten nicht mehr geben. Über die Stationen 2:4, 3:6 und 3:8 führten die Dresdner in der 17. Minute mit 5:12. Christian Pöhler sagte nach der Partie: „Wir haben in dieser Phase in Abwehr wie Angriff sehr gut gespielt sowie im Konterspiel wichtige Treffer erzielt. Das HSG-Torhüter Marco Rhein schon in der 16. oder 17. Minute ausgewechselt wurde, war ein deutliches Zeichen dafür, dass wir im Angriff gut agierten. Er ist sonst ein ganz wichtiger Faktor im Spiel von Nieder-Roden.“ Gästetrainer Alex Hauptmann hatte schon beim 3:7 in der 12. Minute ein Auszeit genommen, um das „schwankende Schiff“ der Baggerseepiraten wieder auf Kurs zu bringen. In dieser Phase war aber kein Mittel gegen die starke HCE-Defensive zu finden. Indizien dafür, dass die Abwehr der Sachsen sehr gut funktionierte, waren nicht nur die wenigen Gegentore, sondern auch die Tatsache, dass der beste Torschütze der Hessen Timo Kaiser in der 18. Minute seinen ersten Treffer erzielte (6:12). Es sollte sein einziger Treffer aus dem Feld bleiben. Im Angriff war es in der Anfangsviertelstunde vor allem der halbrechts spielende Gabriel De Santis, den die Hessen nicht in den Griff bekamen. Beim Stand von 7:14 in der 24. Minute sah sich Heimtrainer Alex Hauptmann erneut zu einer Auszeit genötigt. Knapp 3 Minuten später dann auch Gästetrainer Christian Pöhler. In den letzten 12 Minuten des 1. Spielabschnittes gelang den Dresdnern nur ein Treffer, den hessischen Gastgebern ihrerseits drei. Der HC Elbflorenz brauchte für den Treffer 12 Angriffe. Dabei ließen die Gäste Konterchancen sowie einen Siebenmeter weg. Da bei beiden Teams in dieser Phase die Abwehr-Torhüter-Kombination funktionierte, tat den Dresdnern diese Phase auch nicht so weh und sie gingen mit einer 5-Tore-Führung in die Kabine (14:9). Christian Pöhler sagte zu dieser Phase: „Wir hätten eigentlich mit 16 oder 17 Toren in die Kabine gehen müssen.“
Am Beginn der 2. Halbzeit sendeten die Gastgeber noch einmal kurze Lebenszeichen. Der stark aufspielende Schmid hatte vom Kreis zum 10:14 und wenig später zum 11:14 getroffen. Dann drehte auf Seiten der Dresdner Sebastian Greß noch mal am Gashebel. Er erzielte die Tore zum 11:15, 11:16 und 12:18. Zwischendurch hatte René Boese für den HCE in Überzahl getroffen, nachdem es in der 35. Spielminute überhaupt erst die erste Zeitstrafe gegeben hatte. Bis zum 16:19 durch einen Kaiser-Siebenmeter in der 43. Minute blieben die Hessen noch ein wenig im Spiel. Die Dresdner hatten sich in der Kabine vorgenommen, auch während der zweiten Luft der Gastgeber kontrolliert zu agieren. Das gelang, denn ein Kammlodt-Treffer bei Gleichzahl zum 16:20 und ein Jurgeleit-Konter in Unterzahl nach schlauem Ballklau nahm den Hessen dann auch die letzte Luft. Danach begannen die Dresdner die Baggerseepiraten nach und nach zu „versenken“. 5 Gästetreffer in Folge bis zur 52. Minute brachten die endgültige Entscheidung in einem Spiel, was nur einen Sieger verdient hatte. Als Tim-Philip Jurgeleit per Strafwurf zum 16:24 traf, hatte auch der letzte Heimfan in der Halle den Glauben an eine Wende im Spiel verloren. In den nächsten Minuten steuerten die Hessen dann auf ein Debakel zu, denn in der 55. Minute führte der HC Elbflorenz erstmals mit 10 Toren (17:27). HCE-Trainer Christian Pöhler sprach im Blick auf die starke Schlussviertelstunde von „Kontrolle“. Neben der Abwehr verdiente sich auch Torhüter Henrik Ruud Tovas nicht nur in dieser Phase wieder Bestnoten.
Fazit: Nach dem Sieg gegen Springe schickt der HCE die nächste Kampfansage in die Liga und zwar in Form eines überragenden Auswärtssieges bei der HSG Rodgau Nieder-Roden. Damit nahm die Mannschaft auch erfolgreich Revanche für die Heimspielniederlage. Erneut legten die Dresdner mit einer bärenstarken Abwehr-Torhüter-Kombination die Basis für den klarsten Sieg seit Jahren gegen die Hessen. Bei der HSG gab es viel Schmid und viel Müller, aber viel zu wenig Kaiser, Weidinger und Kohlstrung. Für den HC Elbflorenz war es der 13. Sieg im 14. Spiel und der 5. Sieg in Serie. Erfreulich dabei auch die 10 verschiedenen Torschützen.
Kapitän Rico Göde sagte nach dem Spiel: „Bei nur 20 Gegentoren hat die Abwehr erneut einen guten Job gemacht und das mit einem guten Torhüter dahinter. Ich glaube Nieder-Roden war nach der 1. Halbzeit teilweise schon beeindruckt. Als sie Mitte der 2. Halbzeit noch einmal auf drei rankommen, knacken wir nicht weg und gewinnen dann, man kann wohl sagen, verdient.“
Tore: Balster/Tovas (beide Tor), Hruscak, Jurgeleit 5/2, Boese 2/1, Buschmann 2, Desler, Göde 1, De Santis 5, Kretschmer 1, Hofmann 3, Greß 7, Kammlodt 1, Quade 3
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