HC bestätigt beim WHV den Aufwärtstrend
Die Frage vor dem Spiel in Wilhelmshaven war: Wie stabil sind die Dresdner nach der mehr als vermeidbaren Heimniederlage gegen Dormagen? Die Antwort gab der HC mit einer starken Leistung über fast 60 Minuten.
Am Ende des 1. Durchgangs hatte der HC 17 Treffer für sich verbucht. Damit war schon einmal klar, die Chancenverwertung war an diesem Tag gut. Zudem hat man derzeit mit Mario Huhnstock eine starke Konstante im Tor. Am Ende hatte der Dresdner Keeper 14 Paraden auf der Habenseite, davon waren einige wieder spektakulär. Trainer Christian Pöhler sagte nach der Partie: „Eine ordentliche Chancenverwertung, ein guter Rückraum und ein erneut solide Torhüterleistung waren natürlich Schlüssel zum Erfolg.“ Nur zwei Führungen hatten die Gastgeber im Spiel und zwar beim 2:1 und beim 6:5. Ab dem 6:7 in der 13. Minute durch HC-Linksaußen Tim-Philip Jurgeleit führten nur die Sachsen. Der Dresdner Linksaußen war an diesem Tag mit 9 Treffern der stärkste HC-Akteur auf dem Feld, auch weil er bei sieben Siebenmeterversuchen nervenstark traf. Wenn man die Bedeutung der Sieben in Märchen kennt, könnte man also sagen, eine „märchenhafte“ Quote. Beide Teams drückten von Anfang auf das Tempo und waren damit durchaus erfolgreich. Für die Sachsen war es eine erneute Bestätigung ihres verbesserten Tempospiels. Darüber hinaus agierte der HC im Angriff vor allem über den Rückraum immer wieder gefährlich. Gerade Gabor Pulay aus dem rechten Rückraum und Spielmacher Roman Becvar zeigten sich in guter Form. Das brachte den Dresdnern eine 15:17 Halbzeitführung und nach 30 Minuten die Gewissheit, dass etwas geht in Wilhelmshaven.
Beim WHV kam Anfang der 2. Halbzeit Frederick Lüpke ins Tor und löste Dennis Doden damit ab. Die Dresdner übernahmen während der 2. Halbzeit immer mehr das Kommando und das meist unter der Leitung von Roman Becvar. Der tschechische Spielmacher verlor zu keiner Zeit der Partie den Überblick. Er konnte im Verbund mit seinen Mitspielern die löchrige Abwehr des WHV immer wieder düpieren. Nach knapp 40 Minuten führte der HC durch einen Jurgeleit-Strafwurf erstmals mit 5 Toren (18:23). Der WHV hatte Probleme sein Spiel zu entwickeln. In der 1. Halbzeit waren die Niedersachsen noch viel über den Kreis erfolgreich gewesen und hatten in René Drechsler einen starken Rückraumschützen. Man merkte dem WHV natürlich an, dass ihr Toptorschütze Tobias Schwolow lange nicht zum Einsatz kam. Als er in der Endphase des Spieles dann konstant spielte, zeigte er mit 3 Treffern in Serie seine ganze Klasse. Bis 5 Minuten vor dem Ende führte der HC immer mit 3 bis 5 Toren (19:24). Vor allem zwischen der 44. und 48. Minute gab es viele Unterbrechungen in der Partie, der Gast verlor aber nicht den Faden. Durch zwei starke Huhnstock-Paraden konnten die Sachsen in dieser Phase sogar verhindern, dass der WHV in Überzahl überhaupt zum Erfolg kam. Natürlich bäumten sich die Hausherren, angeführt durch Tobias Schwolow, am Ende noch einmal auf. Der HC zeigte aber gegen die jetzt offensive 4:2 Abwehr keine Nerven. Auch bei verkürztem Rückstand und Zeitspiel blieben die Dresdner ruhig und als Marc Pechstein 35 Sekunden vor dem Ende bei Zeit zum 27:30 traf, war der Deckel endgültig drauf. Einen Angriff vorher hatte Arseniy Buschmann am Kreis bei Zeitspiel artistisch gefangen und einen Strafwurf für den HC herausgeholt. Den Strafwurf hatte Tim-Philip Jurgleit dann zum zwischenzeitlichen 26:29 verwandelt. Durch einen Treffer von Rutger ten Velde gelang dem WHV noch das 28:30. Er war an diesem Tag mit 9 Treffern der Spieler mit den meisten Treffern für sein Team.
Fazit: Für Trainer Christian Pöhler befindet sich der HC gerade in den „Wochen der Schlüsselspiele“. Eines war vor der Partie klar, der WHV hat derzeit ein Defensivproblem und nach zuletzt vielen Niederlagen viel Druck. Genau jenes konnten die Sachsen an diesem Tag nutzen. Der HC zeigte sich vorn sehr konsequent in der Chancenverwertung und konnten über weiten Strecken vor allem im Rückraum überzeugen. Dazu kam ein erneut konstant haltender Mario Huhnstock sowie ein nervenstarker Tim-Philip Jurgeleit vom Punkt. Der WHV zeigte aber mit 28 geworfenen Toren auch, zu was die Mannschaft im Angriff in der Lage ist. Trainer Christian Pöhler sagte dazu: „Wir wollten eigentlich bei 25 Toren bleiben und hätten sicher auch ein paar Situationen vor allem gegen Drechsler und Schwolow besser lösen können“. Am Ende gewann der HC das 4-Punkte-Spiel aber vollkommen verdient und konnte so auch psychologisch einem Mitkonkurrenten „eine Nuss zum knacken da lassen“. Des Weiteren war es positiv zu sehen, dass die Dresdner neben der richtigen Einstellung und Kampfkraft auch immer wieder guten Handball zeigten. Toller Nebeneffekt, der HC rückte mit dem dritten Sieg im vierten Spiel bis auf zwei Punkte an den ersten Nichtabstiegsplatz heran.
Tore: Huhnstock/Halfmann (beide Tor), Pulay 4, Jurgeleit 9/7, Emanuel 1, Dierberg, Gugisch, De Santis, Flödl 3, Kretschmer 1, Hoffmann 1, Greß 3, Becvar 4, Pechstein 4, Quade
Wolfram Wegehaupt