Der HC Elbflorenz hat richtig Bock auf die vierteilige Heimspielserie – TUSEM Essen erster Gast
Für die Dresdner Handballfans ist der Dezember ein guter Monat, denn die Spiele des HC sind ungefähr so häufig, wie Kinder um die Weihnachtszeit herum ihre Wünsche äußern. Zwischen dem 14.12. und 26.12. treten die Sachsen vier Mal in der heimischen BallsportARENA an. Dreimal in der Liga und einmal im DHB-Pokalhighlight gegen den Erstligisten TBV Lemgo. Dass zwei der Heimspiele auch noch Ostduelle sind, lässt die Dresdner Handballherzen sicher noch höher schlagen.
Gleich die erste Partie in der Heimspielserie ist für die Dresdner eine Art „Lackmus-Test“ und zwar dahingehend, wie weit die Landeshauptstädter mittlerweile wirklich wieder sind. Der Gegner TUSEM Essen kommt mit einer guten Form nach Dresden und spielt aktuell sehr guten Handball. Im Gegensatz zum letzten Auswärtssieg hat sich die Personalsituation beim HC verbessert. HC-Trainer Rico Göde stehen mit Ivar Stavast und Philip Jungemann wieder mehr Optionen zur Verfügung. Mit diesem Personal wollen die Dresdner nun den vierten Erfolg in Serie schaffen. HC-Trainer Rico Göde: „Zunächst einmal freuen wir uns natürlich immer besonders auf ein Heimspiel. Zudem können wir uns mit einem guten Gegner messen und solche Herausforderungen suchen wir ja. Ohne Frage ist der TUSEM für uns ein Gradmesser dahingehend, wo wir derzeit stehen. Die Abwehr wird sehr wichtig sein, gegen eine gute und breite Spielanlage des Gegners. Justin Müller und Eloy Morante sind da ganz klar die Schlüsselfiguren, die es gilt, in den Griff zu bekommen. Zudem müssen wir auf der Torwartposition auf einem ähnlichen Niveau wie die Essener derzeit agieren. Kurz um, wir wollen 2 Punkte holen.“
Handballtradition aus dem Ruhrpott – so kann man den ersten Gegner des Heimspielquadruples TUSEM Essen kurz beschreiben. Dreimal Deutscher Meister, dreimal Pokalsieger und dreimal im Europapokal erfolgreich, jenes hat TUSEM Essen in seiner Vereinsvita vorzuweisen. Nach 15 Spielen hat die Mannschaft aktuell 16:14 Punkte vorzuweisen und steht in der „bereinigten“ Tabelle auf dem 10. Tabellenplatz. Dabei verlief die bisherige Spielzeit für die Essener zweigeteilt. Einem leichten Fehlstart mit 4:12 Punkten folgte eine Siegesserie von fünf Spielen. Danach gab es eine knappe 27:26 Niederlage gegen den derzeit sehr starken Tabellenzweiten aus Ludwigshafen. Zuletzt gewann man klar mit 33:27 gegen den VfL Eintracht Hagen.
Essen hat eine junge Mannschaft, die vor allem Wert darauf legt, Handball zu spielen. In den letzten Spielen stach ein Spieler besonders aus dem TUSEM-Kollektiv heraus. Es war Torhüter Lukas Diedrich. Er ist statistisch gesehen derzeit einer der besten Keeper in der Liga. Er nahm eine ähnliche Entwicklung wie die Mannschaft und konnte sich im Verlaufe der bisherigen Spielzeit zunehmend steigern. Dass die Ruhrpottler bisher solche und solche Phasen in der Spielzeit hatten, verwundert im Blick auf die Abgänge kaum. Neben Viktor Glatthard (HSC Coburg), Noah Beyer und Tom Bergner (beide Bergischer HC), haben auch Spieler wie Dimitri Ignatow (MT Melsungen), Lukas Becher (HSG Wetzlar) und Lucas Firnhaber (HSG Nordhorn-Lingen) den Verein verlassen. Zudem zog es Trainer Jamal Naji zum Bundesligisten Bergischer HC. Sein Nachfolger wurde Co-Trainer Michael Hegemann, der in seiner Karriere 57 Länderspiele für Deutschland bestritt und 2007 zum Weltmeister-Kader zählte. Hegemann hat nicht viel verändert im Spiel des TUSEM und viele Elemente von Naji übernommen. Neben dem oben genannten Lukas Diedrich, hat Hegemann in Spielern wie den spielstarken Mittelmännern Justin Müller und Eloy Morante Maldonado sowie Rechtsaußen Felix Klingler im Angriff seine wichtigsten Akteure. Alle drei zusammen haben bisher über 40 Prozent der TUSEM-Tore erzielt. Daneben ist der Kader qualitativ breit aufgestellt und verfügt auch über sehr erfahrene Akteure, wie bspw. die Rückraumspieler Jonas Ellwanger und Dennis Szczesny oder Torwart Sebastian Bliß. Insgesamt ist der TUSEM ein schwieriger Prüfstein.
Wolfram Wegehaupt