HC in Hüttenberg ohne Chance
Die „Gier nach Punkten“ hatte HC-Coach Rico Göde vor dem Spiel von seinem Team gefordert. Nach dem Spiel müssen die Dresdner wohl mal ein paar Lustige Taschenbücher lesen, denn da gibt es die Ente mit dem Geldspeicher. Diese ist gierig durch und durch und trotzdem beliebt. Das beliebt sein haben die HC-Spieler bei ihren Fans sicher, aber das mit der Gier, das war zunächst noch nicht so „entenmäßig“.
15:13 führten die Hausherren vom dem TV Hüttenberg zur Pause gegen den Gast aus Dresden. Ein torarme Partie, wie von manchen vorhergesagt, war es also bis dahin nicht. Das die Dresdner zu diesem Zeitpunkt zurücklagen hatten sie eindeutig ihrem eigenen Unvermögen zu verdanken. Auf Seiten des TV Hüttenberg entschärfte TV-Keeper Nikolai Weber in der Anfangsviertelstunde gleich mehrfach klarste Chancen der Sachsen. Am Ende der Partie sollte er mit 13 Paraden einer der Matchwinner sein. So rannte der HC den Hessen ergebnistechnisch immer etwas hinterher (6:3, 9:6, 13:10). Auf Seiten der Hüttenberger hatten vor allem Spielmacher Tomas Sklenak und Toptorschütze Björn Zintel zunächst vieles im Griff. Dabei traf Zintel teilweise aber auch zu einfach. Allerdings hatte der TV auch immer wieder viel Platz, da der HC fast ein Drittel der 1. Halbzeit in Unterzahl agiere musste. Mit ein paar starken Paraden vom in der 20. Minute ins Tor gekommene Mario Huhnstock, er hielt z. B. zwei Siebenmeter, konnten die Dresdner in der 27. Minute auf 13:13 ausgleichen. Als der HC erneut 2 Minuten kassierte traf der starke TV-Linksaußen Christian Rompf allerdings zum 14:13. Anschließend agierte der HC unglücklich und verlor schnell vor den Ball in Unterzahl. Im Angriff danach brachten die Dresdner einen relativen freien Wurf nicht zum 14:14 unter. Der TV traf aber durch zum 15:13. Anschließend erzielte der HC das 15:14 durch Mindaugas Dumčius. Die Schiedsrichter pfiffen aber eine andere Aktion als Zeitstrafe gegen die Hessen und „klauten“ so dem Schützen das Tor. So hatte der Gast 2 Sekunden vor dem Ende Freiwurf, aber auch der anschließende Treffer des HC galt nicht, denn die Schiedsrichter entschieden auf abgelaufene Spielzeit.
Als TV-Spielmacher Sklenak gut 5 Minuten vor Schluss bei Zeitspiel das 29:23 für die Hausherren erzielte, war der Deckel auf dem Spiel endgültig drauf. Der HC war in der 2. Halbzeit bis auf die Anfangsphase chancenlos. Bis zum 17:16 konnte der HC noch mit den Hausherren mithalten. Auch 20 Minuten vor dem Ende beim 20:18 waren die Gäste noch in Schlagdistanz. Dabei hatte der HC zu diesem Zeitpunkt wieder zwei Unterzahlsituationen halbwegs gut überstanden. Danach verlor der Gast aber den Anschluss und der TV setzte mit dem 10-fachen Torschützen Björn Zintel, Spielmacher Sklenak und dem treffsicheren Linksaußen Christian Rompf (8 Tore/8 Versuche) die Akzente. Den Dresdnern fiel im Angriff immer weniger ein und in der Abwehr fand man egal in welcher Variante und Formation keinen Zugriff auf das TV-Spiel. So strebten die Hessen ab der 45. Minute einem ungefährdeten Sieg entgegen. Die Sachsen kamen nie wieder ins Spiel zurück, in dem sie in der 2. Halbzeit maximal 10 Minuten waren. Einziger Lichtblick in der 2. Halbzeit war HC-Rückraumspieler Mindaugas Dumčius mit 6 Treffern.
Fazit: Eines müssen sich die Sachsen fragen: War das wirklich ein Spiel gegen ein Team aus derselben Tabellenregion? Für den HC verbietet es sich im Blick auf die eigene Leistung die Gründe für die Niederlage auch nur einen Deut an anderer Stelle zu suchen. Die 32 Gegentore, das bei einem Team was vor dem Spiel im Schnitt 25 Tore warf, und das Vergeben auch klarster Chancen sprechen eine eigene Sprache. Cheftrainer Göde nach dem Spiel: „Wir lassen vorne einfach zu viel liegen. Aber eigentlich ärgere ich mich mehr über die Abwehr. Bei 10 Zeitstrafen könnte man denken wir haben eine überhart gespielt, aber das war es nicht. Wir bekommen keinen Zugriff und bekommen so zu einfache Würfe.“
Eines ist klar, wenn der HC nicht aufpasst steht er am Ende dieses Handballjahres ganz ungünstig da. Dem Heimspiel gegen Bietigheim kommt nun eine wichtige Bedeutung zu.
Torschützen: Mohs/Huhnstock (beide Tor), Pulay, Dierberg 6/6, Gugisch 1, Buschmann 2, Dumčius 6, Jungemann 1, Hoffmann 4, Greß, 3, Vančo 2, Quade, Kasal, Thümmler, Pechstein 2
Text: Wolfram Wegehaupt
Bilder: Stephanie Fleischer