HC Elbflorenz feiert dritten Sieg in Serie – Dresdner bleiben durch 34:32 Erfolg gegen Zaporizhzhia in der Erfolgsspur
Das Spiel der Dresdner in Düsseldorf gegen den HC Motor Zaporizhzhia hatte sowohl sportliche als auch humanitäre Komponenten. Ausdruck der humanitären Komponente war der Beschluss der Handball-Bundesliga (HBL), die Ukrainer in den Spielbetrieb der 2. Liga aufzunehmen. Dies ist in Sportdeutschland ein einmaliger Vorgang. Personell gerupft traten die Tiger die Reise nach Düsseldorf an. Gleich fünf Akteure musste HC-Trainer Rico Göde in Sachsen zurücklassen. Die Personalknappheit führte unter anderem dazu, dass die Göde-Sieben mit Linksaußen Julius Dierberg auf der Spielmacherposition agierte. Insgesamt verteilte der HCE die Spielzeit auf viele Schultern, denn im Dezember stehen für die Landeshauptstädter noch vier weitere Spiele ins Haus.
Dresden präsentierte sich zu Anfang wenig genau im Abschluss und lag nach knapp 10 Minuten so mit 2:6 zurück. So nahm HC-Trainer Rico Göde relativ früh die erste Auszeit, um seinem Team noch einmal ein paar Worte auf den Weg zu geben. Diese wirkten – wenn auch mit etwas Verzögerung. Die Ukrainer trafen anfangs überraschenderweise nicht über den derzeitigen Zweitliga-Toptorschützen Turchenko, sondern mehr über ihre Außenspieler, welche in der bisherigen Saison eher weniger ins Spiel des HC Motor eingebunden waren. Zwischen der 15. und 25. Minute hatten die Dresdner dann ihre beste Phase in der ersten Halbzeit. So konnte man in der 25. Minute erstmals ausgleichen (13:13). Die Defensive fand jetzt mehr Zugriff auf den Angriff der Ukrainer und Torhüter Marius Noack zeigte einige gute Paraden. Doch die Dresdner konnten dies nicht bis zum Pausentee durchziehen. So lagen die Gastgeber zur Halbzeit mit 19:17 in Front. Dabei hatte die Abwehr des HC Elbflorenz vor allem mit Motor-Rückraumspieler Jonas Truchanovicius große Probleme. Der international erfahrene Rechtshänder traf entweder selbst oder spielte seine Mitspieler sehr gut frei. Insgesamt waren 19 Gegentore natürlich zu viel und so die Spielkomponente, in der die Gäste in der 2. Halbzeit ansetzen mussten.
Die Dresdner stellten nach der Halbzeitpause direkt auf Remis (19:19) und holten sich wenig später in Überzahl die erste Führung im Spiel (20:19). Beide Teams gingen zu dieser Zeit weiterhin hohes Tempo und der HC Motor haderte mit dem Pfostenpech. In der Folge hatten die Dresdner zumeist leicht die Nase vorn, verpassten es beim 26:24 aber gleich zwei Mal sich auf drei Tore abzusetzen. Auch bedingt durch eine Unterzahl und zwei leichte Fehler kamen die Ukrainer wieder zur Führung, denn sie egalisierten nicht nur den Dresdner Vorsprung (26:26), sondern trafen durch Jonas Truchanovicius in Minute 50 zum 26:27 aus Dresdner Sicht. Die Tiger blieben jedoch nervenstark und führten sechs Minuten vor dem Ende ihrerseits wieder mit einem Tor (29:28). Eine doppelte Überzahl nutzen die Sachsen dann sogar zum 30:28. In dieser Phase zeigte HC-Keeper Marius Noack immer wieder gute Paraden. Als Lukas Wucherpfennig 90 Sekunden vor dem Ende für den HC das 33:30 warf, war das Spiel entschieden. Zwar kam Motor noch einmal auf 32:32 heran. Den Schlusspunkt setzte jedoch der HCE mit dem Treffer zum 34:32 durch Luca Stolze.
Fazit: Das Spiel zwischen den beiden HC’s wird bekanntermaßen nicht in die endgültige Ligawertung eingehen. Trotzdem können die Sachsen viel aus der Partie mitnehmen. Zunächst einmal war es der dritte Sieg in Folge. Zudem konnten sich die Dresdner in der 2. Halbzeit in der Defensive noch einmal enorm steigern. Den Top-Torschützen der Liga Ihor Turchenko hatte man bspw. sehr gut im Griff. Er traf lediglich zwei Mal. Der beste HCE-Topschütze an diesem Tag war Lukas Wucherpfennig mit 9/6 Treffern. Damit ging auch das Duell der Top-Torschützen der Liga ebenfalls an den HC Elbflorenz.
Tore: Mallwitz/Noack (beide Tor), Wucherpfennig 9/6, Emanuel 1, Dierberg 1, Stolze 1, Buschmann 1, Dumcius 6, Kretschmer 3, Greß 5, Vanco, Klepp 2, Wellner 5
HC-Trainer Rico Göde nach der Partie: „Wir wollten die Partie voll annehmen und das ist letztendlich auch gelungen. Es war für uns der dritte Pflichtspielsieg in Folge und alle sind gesund geblieben. Wir haben in der ersten Halbzeit zu viele Chancen vergeben, uns dann aber vor allem in der zweiten Hälfte in der Abwehr noch einmal sehr gesteigert. Solche Reaktionen innerhalb einer Partie sind immer wichtig. Wir haben allen Spielern, die mit waren, Spielzeit gegeben und vor allem im Kleingruppenspiel viele gute Lösungen gefunden. Jetzt heißt es das Ganze mit in die nächsten Spiele zu transportieren.“
Wolfram Wegehaupt