Dresden will in eigener Halle nachlegen – VfL Lübeck-Schwartau zu Gast
Am letzten Spieltag haben es nicht nur die Dresdner vorgemacht: Irgendwelche Serien im positiven oder negativen Sinne sowie aktuelle Tabellenpositionen bedeuten in der 2. Liga noch lange keine daraus ableitbaren Resultate. So gewann z. B. die DJK Rimpar nach 10 Niederlagen am Stück und auf einem Abstiegsplatz stehend, gegen den Tabellenzweiten aus Eisenach. Überhaupt sammelten viele Mannschaften im Tabellenkeller Punkte. Während Spieler von Spiel zu Spiel denken sollen, können wir hier die „Linse auch mal etwas weiter stellen“. Das bedeutet, für die Dresdner wäre es wichtig, dass sie bis zur WM-Pause so viele Punkte wie möglich holen, um sich so weit wie möglich von den Abstiegsplätzen abzusetzen.
Mit dem Dezember kommen für die Landeshauptstädter gleich fünf Heimspiele in die BallsportARENA. Das schließt auch die DHB-Pokal-Begegnung gegen den Erstligisten TBV Lemgo mit ein. Im ersten dieser fünf Heimspiele treffen die Dresdner Sonntag auf den VfL Lübeck-Schwartau. Die Nordlichter aus der Hansestadt begleiten derzeit, in der Tabelle ohne den HC Motor Zaporizhzhia, mit 9:15 Punkten den 14. Tabellenplatz. Da die Sachsen mit 8:18 Punkten auf Platz 16 stehen, kommt dem Spiel für beide Teams eine wichtige Bedeutung zu. Wie schon erwähnt, geht es für den HC darum, bis zur WM-Pause eine Trendwende zu vollziehen. Der Sieg letzte Woche in Hüttenberg sollte so nur ein Anfang sein.
HC-Trainer Rico Göde: „Wir haben natürlich mit den ganzen Heimspielen die Chance, uns insgesamt bis zur WM-Pause besser aufzustellen. Über so etwas brauchen wir aber nicht zu reden, wenn wir nicht am Sonntag die gleiche Intensität gehen wie in Hüttenberg. Wir wollen natürlich auch zuhause mal wieder gewinnen. Im Training hat man gemerkt, dass uns der Sieg gut getan hat. Jetzt wollen wir dieses Gefühl auch mit ins Spiel gegen den VfL nehmen.“
Der Gegner VfL Lübeck-Schwartau ist schwer einzuschätzen, da er in dieser Spielzeit sehr wechselhafte Leistungen zeigt. Im Sommer vollzog der VfL einen vielleicht schon etwas überfälligen Veränderungsprozess im Kader. So verließen Spieler wie Markus Hansen (MTV Lübeck) und Jan Schult (Karriereende) den Verein. Verlassen haben die Mannschaft aber auch der niederländische Nationalspieler Nils Versteijnen (TBV Lemgo) und vor wenigen Wochen das tschechische Top-Talent Matej Klima, der zum Bundesligisten SC DHfK Leipzig gewechselt ist. Nachdem Trainer-Routinier Michael Roth den VfL in der vergangenen Saison vor dem Abstieg rettete, kam als sein Nachfolger David Röhrig zum VfL. Der 32-jährige wurde zuletzt mit der A-Jugend des TSV Bayer Dormagen deutscher Vizemeister. Insofern übernahm Röhrig ein Team, welches sich etwas im Umbruch befindet. Die Verantwortlichen beim VfL erhoffen sich durch diesen Umbruch wohl eine Art Trendwende, denn in den letzten Spielzeiten ging es für den Verein sportlich gesehen doch eher Stück für Stück nach unten. Eine Mannschaft, die es an guten Tagen jedem Gegner in der 2. Liga schwer machen kann, hat Röhrig trotz allem Umbruch dennoch zur Verfügung. Bisher konnten Linksaußen und Toptorschütze Jan-Eric Speckmann (70/30 Tore), der Halbrechte Max Horner (56 Tore), der Halblinke Mex Raguse (39 Tore) und der ebenso auf Halbrechts beheimatet Janik Schrader (34/8 Tore) beim VfL Lübeck-Schwartau die wichtigsten Akzente setzen. Dazu kommt der erfahrene Dennis Klockmann im Tor, der in den letzten Jahren mit zu den konstantesten Torhütern der 2. Liga gehörte. Insofern muss der HC eine starke Leistung auf die Platte bringen, sollen die Punkte in Dresden bleiben.
Wolfram Wegehaupt