HC Elbflorenz legt in eigener Halle nach – Dresden besiegt den VfL Lübeck-Schwartau
Seit dem 18. September mussten die Dresdner Heimfans auf einen Sieg in der BallsportARENA Dresden warten. Diesem Warten bereitete die Göde-Sieben nun ein Ende. Und das gegen einen Gegner, gegen den man in der letzten Spielzeit in der BallsportARENA Federn gelassen hatte. So arbeitet der HCE weiter an dem Unterfangen, sich bis zur WM-Pause eine bessere Ausgangsposition für die Rückrunde zu schaffen. Nur das kann aktuell das mittelfristige Ziel sein. Dass die Zuschauer den HC Elbflorenz dabei unterstützen wollen, zeigten sie auch am Sonntag wieder formidabel.
Wenn ein Spiel nach 20 Minuten 4:5 aus Sicht des Heimteams steht, dann kann man schon schlussfolgern, dass Heim- wie Gastmannschaft in der Abwehr einen guten Job machen. Genauso war es fast 25 Minuten auch. Beide Teams ließen nicht viel zu und die jeweiligen Angreifer der anderen Mannschaft gewannen kaum einen Zweikampf, aus denen sich eine gute Chance ergab. Zudem hatte VfL-Keeper Dennis Klockmann am Ende der ersten 30 Minuten sieben Paraden auf der Habenseite und Dresdens Torhüter Marino Mallwitz seinerseits fünf. Erst in den letzten fünf Minuten nahm die Partie toremäßig etwas Fahrt auf. Vorher hatte der HCE seine Treffer vor allem im schnellen Spiel nach Ballgewinn erzielt. Dabei zeigte sich allen voran Mannschaftskapitän Sebastian Greß sehr zielstrebig. Er hatte am Ende von Halbzeit eins insgesamt vier Treffer gesammelt. So trennten sich beide Mannschaften nach 30 Minuten mit 9:9. Im Verlauf der 1. Halbzeit hatten es die Dresdner erst beim 5:5 nach knapp 20 Minuten geschafft, erstmals auszugleichen, obwohl der HCE schon vorher mehrfach die Chance hatte. Insgesamt war das Remis zur Pause aber leistungsgerecht. Fast hätten die Dresdner nach einem Ballgewinn kurz vor dem Pausenpfiff noch das 10. Tor erzielt. Die Schiedsrichter entschieden aber, dass der Ball nicht mehr rechtzeitig die Linie überquert hatte. Bei aller guten Abwehr bemängelte HCE-Trainer Rico Göde nach der Partie jedoch die fehlende Klarheit im Tempospiel und Positionsangriff.
Die zweite Halbzeit begann mit etwas Ladehemmung bei beiden Teams bzw. zwei weiterhin starken Keepern. So wechselte die Führung bis zum 12:12. Danach bekamen die Dresdner das Momentum etwas mehr auf ihre Seite. Zunächst führte man erstmals im Spiel mit zwei Toren (14:12). Danach kam man ohne Gegentor aus einer Unterzahl – auch weil Marino Mallwitz einen Strafwurf hielt. Selbst konnte man aber im zweiten Versuch zum 15:12 und wenig später durch Mindaugas Dumcius zum 16:12 treffen. Damit hatte der HCE vier Treffer in Folge erzielt und der VfL stand mehr und mehr unter Druck. Bis zum Ende hielten die Sachsen den Druck dann auch aufrecht. Beim 17:14 waren die Gäste aus dem Norden letztmals etwas auf Tuchfühlung. Danach kam Sebastian Greß zurück ins Spiel. Er hatte nach einer Verletzung zum Ende der 1. Halbzeit von HCE-Trainer Rico Göde eine längere Pause bekommen. Greß markierte nach seiner Einwechslung anschließend das 18:14 sowie das 19:14 und nahm den Gästen somit erneut die Hoffnung ins Spiel zurückzukommen. Zu diesem Zeitpunkt waren noch zehn Minuten zu spielen. Die Dresdner ließen die Hansestädter aber nicht mehr vom Haken und gewannen am Ende verdient mit 25:20. Die Gäste versuchten es noch einmal mit einer Manndeckung oder wollten Sebastian Greß mit einer kurzen Deckung aus dem Spiel nehmen. Nichts brachte aber die Wende. Auffälligster Akteur der zweiten Halbzeit war auf Seiten der Dresdner Mindaugas Dumcius, der fünf seiner sieben Treffer im 2. Spielabschnitt erzielte.
Fazit: Erfreulich aus Dresdner Sicht: Nach dem Sieg in Hüttenberg legte der HCE in eigener Halle gleich nach. Verantwortlich dafür waren eine durchgehend gute Abwehr, ein gut aufgelegter Marino Mallwitz im Tor sowie eine Steigerung im Angriff in der zweiten Halbzeit. Die mehr als 1.000 Zuschauer sahen wie schon in Hüttenberg einen HC, der die Basis für den Sieg in der Abwehr legte und der sich zudem keine eklatante Schwächephase leistete. Vor allem dem VfL-Rückraum nahm man im Wesentlichen den Fluss. Die Punkte waren so gut fürs Punktekonto und fürs Selbstvertrauen. Auffälligste Spieler beim HC Elbflorenz waren in der Abwehr der bärenstarke Nils Kretschmer, Marino Mallwitz im Tor sowie Sebastian Greß und Mindaugas Dumcius im Angriff. Bei den Gästen konnte außer Dennis Klockmann im Tor kaum ein Spieler überzeugen, zumindest was den Angriff angeht.
Tore: Mallwitz/Noack (beide Tor); Zobel, Wucherpfennig, Emanuel, Dierberg 6/2, Buschmann 1, Dumcius 7, Kretschmer 2, Jungemann 1, Stavast 1, Greß 7, Vanco, Klepp, Wellner
HCE-Trainer Rico Göde nach dem Spiel: „Was wir heute in der Abwehr gemacht haben, ist für uns nicht unbedingt selbstverständlich, wenn ich auf nur 20 Gegentore schaue. Wir haben heute einen guten Innenblock und einen guten Torhüter gehabt. Das 9:9 zur Halbzeit zeigt, dass wir im Angriff nicht so gut reingekommen sind. Der Gegner war von Beginn an heiß und hat das in der Abwehr gut gemacht. Letztendlich gewinnen wir das Spiel vor allem ab der 40 Minute, weil wir im Angriff etwas finden, was wir dann oft gut spielen. Es ist einfach schön, wieder Heimpunkte gesammelt zu haben und zudem den zweiten Sieg in Serie zu feiern. Das war für uns alle ein schöner Abschluss zum 2. Advent. Danke für die tolle Unterstützung von den Rängen.“
Wolfram Wegehaupt