Die Lücke zwischen Heim und Auswärts verringern – HC fährt nach Hamm
Der kommende Gegner der Dresdner ist ein richtiges Brett und das vor allem in eigener Halle. Der ASV Hamm-Westfalen hat nach 13 Spieltagen 16:10 Punkte und schoss bspw. Teams wie den Tabellenzweiten Bietigheim (35:19) und den Tabellendritten Balingen (39:28) richtiggehend aus der Halle. 2005 stieg der ASV Hamm in die 2. Bundesliga auf. 2010 gelang sogar der Aufstieg in die 1.Handball-Bundesliga. Eine schon vorher eingeleitete Spielgemeinschaft mit der Ahlener SG funktionierte allerdings nur die folgende Spielzeit in der 1. Bundesliga, welche zudem den sofortigen Abstieg für das Team bereithielt. Seither spielt der Verein als ASV Hamm-Westfalen in der 2. Bundesliga.
Der relativ junge Kader der Westfalen wurde vor dieser Spielzeit mit erfahrenen Akteuren verbessert. Der Diamant in der Verpflichtungskrone ist dabei Nationalspieler Vyron Papadopoulus. Der Linksaußen kam vom HC Empor Rostock und war in der letzten Saison mit 258 Treffern Torschützenkönig der 2. Bundesliga. Im Tor kann der ASV mit Felix Storbeck auf einen der besten Torhüter der Liga zählen. Derzeit belegt er mit 131 Paraden den 5. Platz im Vergleich aller Zweitligakeeper. Sein Torhüterkollege, der international erfahrene Slowene Gregor Lorger, ist auch nicht ohne. Mit seinem Heimatverein Celje Pivovarna Lasko wurde er fünfmal Slowenischer Meister und gewann 2004 sogar die Champions League. Zu nennen wäre auch der isländische Spielmacher Fannar Þór Friðgeirsson. Er kam 2010 zum Verein und war auch schon TV Emsdetten, der HSG Wetzlar, des TV Großwallstadt und von Eintracht Hagen. Er teilt sich die Position mit dem 21jährigen Björn Zintel gilt als eines der großen deutschen Talente auf dieser Position. Nicht zu verachten ist auch der 23jährige österreichische Nationalspieler Christoph Neuhold oder der wurfgewaltige Julian Krieg, der vom Absteiger HBW Balingen-Weilstetten und auch Halbrechts agiert.
Der wichtigste Mann beim ASV ist aber Trainer Kay Rothenpieler. Der ehemalige Bundesligaspieler übernahm Ende 2001 den ASV Hamm in der Oberliga und führte den Verein bis in die 1. Bundesliga. Nach einer Auszeit bzw. anderen Tätigkeiten im Verein, kehrte er Mitte 2017 wieder auf die Trainerbank beim ASV zurück und bekleidet parallel dazu auch den Posten des Sportlichen Leiters. Nachdem der ASV im letzte Jahr seine Ziele bei Weitem verfehlte strebt Rothenspieler mit seinem Team in dieser Saison eine Top-6-Platzierung an.
Für die Dresdner geht es vor allem darum sich anders zu präsentieren als zuletzt bei der HG Saarlouis und wieder zu den beherzten Auftritten vom Beginn der Saison zurückzukehren. Das der ASV dabei noch mal qualitativ mehr zu bieten hat, als die Saarländer im letzten Auswärtsspiel, ist normale Zweitligarealität. Für den HC gilt es zwischen Heim- und Auswärtsauftritten die Qualitätslücke so eng wie möglich zu machen. In Dresden weiß man gang genau, das es mit vielen Punkten in der eigenen Halle, noch lange keine Garantie für den Klassenerhalt gibt. Auswärtspunkte sind also enorm wichtig. Natürlich ist der HC in Hamm Außenseiter, doch das waren die Dresdner auch in Bad Schwartau und holte man ja bisher den einzigen Auswärtspunkt. Warum nicht auch beim ASV so überraschen?
Trainer Christian Pöhler sagte vor der Partie: „Der ASV ist eine Mannschaft die handballarisch viel kann. Es ist sicher schon ihr Anspruch klar gegen uns zu gewinnen. Ich glaube bei unserem Sieg über Hamm in der Vorbereitung waren sie wohl etwas überrascht über unser Spielniveau. Die Mannschaft des ASV ist ist eine spannende Mischung von hochtalentierten jungen und sehr erfahrenen Spielern. Zudem hat der Verein eine sehr schmucke und stimmungsvolle Heimstätte, in der die Fans ihr Team nach vorn treiben. Nach der zuletzt deutlichen Niederlage in Dessau ist Hamm sicher sehr motiviert. Wir sind extrem gespannt auf die Partie und ebenso motiviert. Wir wollen unbequem sein, im Angriff an unsere Quote vom Eisenach-Spiel anschließen und uns in der Abwehr noch etwas steigern.“
Wolfram Wegehaupt