HC wartet weiter auf Auswärtssieg – Klare Niederlage in Hamm
In Hamm Punkte zu holen ist extrem schwer, jenes mussten auch schon Top Teams in dieser Saison deutlich spüren. Den HC ereilte am Ende das gleiche Schicksal. Eines, auf das sicher die meisten Beobachter gewettet hätten. Das man in dieser Liga „nur“ zuhause den Klassenerhalt klar macht, ist allerdings eine Wette die man kaum gewinnen kann, außer man mag Risikowetten. Auf diese „Risikowette“ angesprochen sagte Christian Pöhler nach dem Spiel: „Mit fortgeschrittener Saison sind die Mannschaften natürlich schon gefestigter. Am Anfang war das noch nicht so und darum haben wir vielleicht auswärts bei einem Gegner wie dem Bergischen HC besser ausgesehen. Derzeit müssen wir konstatieren, dass wir auswärts weder statistisch noch emotional in den Kampfmodus kommen. Mir fehlt hier derzeit der Lerneffekt .“
Als klarer Außenseiter startete der HC zunächst vor fast 2000 Zuschauern gut in die Partie und führte nach 4 Minuten mit 1:2. Sebastian Greß und Julius Dierberg hatten für den HC getroffen. Den zwischenzeitlichen Treffer zum 1:1 hatte ein bei den Westfalen sehr aktiver Markus Fuchs erzielt. Er sollte der Dresdner Abwehr in der Folge große Probleme bereiten. Bis zum 7:6 blieben beide Teams eng beieinander, allerdings war der HC schon zu diesem Zeitpunkt einige Male am starken ASV-Keeper Felix Storbeck gescheitert. Er hielt allein in der 1. Halbzeit 8 Bälle und war so hauptsächlich dafür verantwortlich, dass die Hausherren das Spiel nun mehr und mehr in den Griff bekamen. Zudem machte der ASV das, was er auf einem ganzen hohen Niveau kann, nämlich Fehler des Gegners mit schnellen Toren bestrafen. So erzielte Hamm bspw. nach dem 7:6 mit einer schnelle Mitte sofort das 8:6 und legte nach einer Storbeck-Parade einen schnellen Treffer zum 9:6 nach. Ein anschließender Ballklau ermöglichte Julian Possehl dann noch per Konter das 10:6. HC-Trainer Christian Pöhler nahm folgerichtig die Auszeit. Auch nach der Auszeit taten sich die Dresdner aber im Positionsangriff schwerer. Auch der ASV riss zwar zu diesem Zeitpunkt keine Bäume im Positionsangriff aus, hatte aber immer wieder Felix Storbeck im Kasten zur Stelle oder konnte über den Gegenstoß sowie den erweiterten Gegenstoß zu Treffern kommen. So bauten die Hausherren beim 13:8 durch Jan Brosch ihren Vorsprung erstmals auf 5 Tore aus und hielten diesen Abstand bis zum 15:10 Halbzeitstand. In Zusammenspiel Abwehr Torhüter hatten die Westfalen in der 1. Halbzeit ein ganz klares Plus.
Die ersten 10 Minuten der 2. Halbzeit wurden von beiden Mannschaft recht rasant gestaltet. Die Dresdner erzielten bis zur 40. Minute 8 Treffer und der ASV seinerseits 6 Tore. Dabei war auf beiden Seiten viel Tempo im Spiel. In der Nachbetrachtung war dies die stärkste Dresdner Phase. Schon beim 20:17 in der 39. Minute hatte ASV-Coach Kay Rothenpieler eine Auszeit genommen. Sollte den bis dahin relativ souveränen Hausherren die Partie etwa noch aus den Händen gleiten? Nein sie tat es nicht! Bis zur 46. Minute entschieden starke Hausherren die Partie vor. Zu diesem Zeitpunkt führte der ASV mit 26:19. Vorher hatte der HC nach eigenen Fehlern oder Paraden, des nun im ASV-Tor haltenden Gregor Lorger, das zarte Pflänzchen Aufholjagd schon wieder ausgetrocknet. Im Blick auf den international erfahrenen Lorger wurde auch klar, der HC verlor das Torhüterduell an diesem Tag gleich doppelt und das obwohl sich Hendrik Halfmann in der 2. Halbzeit ordentlich präsentierte Zu viel Unterstützung erhielten die Dresdner Torhüter an diesem Tag von ihrer Abwehr aber eben auch nicht. In der 46. Minute hielten die Zuschauer noch einmal kurz den Atem an, denn der bis dahin beste ASVer Markus Fuchs – bis dahin 8 Treffer – war unglücklich gestürzt und musste verletzt raus (Hoffen wir für den Spieler das Beste!). Beim ASV brachte dies jedoch keinerlei Bruch ins Spiel. Der vom Siebenmeterpunkt tadellose Papadopoulos erzielte nach einem HC-Fehlpass in der 48. Minute das 29:20 ins leere Dresdner Tor. Zu diesem Zeitpunkt agierte der HC mit dem 7. Feldspieler. Auf mehr als 7 Tore sollten die Sachsen in der Schlussphase dann nicht mehr herankommen. Da halfen auch Überzahl und Deckungsumstellungen nichts. In den letzten Minuten vergab Nils Kretschmer, Gabriel De Santis und Julius Dierberg sogar noch glasklarste Chancen und so brachte sich der HC sogar noch um ein besseres Ergebnis. HC-Coach Christian Pöhler bemängelte dies dann auch nach der Partie: „Ich denke eine Niederlage mit 4 Toren hätte die Kräfteverhältnisse etwas besser wiedergespiegelt. Zumal Hamm in der 2. Halbzeit am Ende auch nicht mehr so zwingend war.“ Am Ende gewannen die Hausherren verdient mit 34:26. Den Schlusspunkt setzte dabei Julius Dierberg 40 Sekunden vor Schluss mit dem 26. Treffer für den HC.
Fazit: Der HC kann weiterhin auswärts nicht gewinnen. Es bleibt 1 Punkt aus sieben Auswärtsspielen. In Hamm hielt man zwar bis zur 40 Minute noch Kontakt. Zu stark präsentierte sich der Gegner. Zu viele positionsspezifische Duelle gingen an die Hausherren. Vor allem auf der Torhüterposition hatte der ASV ein klares Übergewicht, auch bedingt durch eine gute Abwehr. Zudem konnte am Hamm aus Dresdner Sicht zu viele leichte Tore für sich verbuchen. Christian Pöhler sagte nach dem Spiel: „Wir haben phasenweise garnicht schlecht gespielt. Es war auf jedenfall eine Steigerung zu Saarlouis. Insgesamt hatten wir aber zu viele schlechte Momente. In der Phase beim 21:18 hatte ich das Gefühl, dass wir zu wenig daran geglaubt haben, noch eine Wende herbeizuführen. Unsere zu vielen Fehler und die anschließenden leichte Tore über das Tempospiel des ASV, war für mich ein ganz entscheidender Faktor.“
Tore: Halfmann/Huhnstock (beide Tor), Hruscak 1, Jurgeleit 7/5, Boese 1, Dierberg 3, De Santis 1, Flödl, Kretschmer, Hoffmann, Gress 1, Kammlodt 6, Becvar 1, Quade 4
Wolfram Wegehaupt