Knappe Niederlage in eigener Halle – HC Elbflorenz Dresden wartet weiter auf einen Sieg
Nach zehn Minuten Spielzeit führten die Gäste aus Dormagen in Dresden mit 3:4. Bis dahin hatten die über 1.500 Zuschauer einen durchwachsenen Beginn von beiden Teams gesehen. Bei den Gästen war es zu Beginn vor allem Andre Meuser, der die Akzente setzte. Ein anderer wichtiger Akteur bei den Nordrhein-Westfalen war Kreisspieler Patrick Hüter, welcher für die Abwehr des TSV ein Herzstück darstellte, hatte nach zwölf Minuten schon das zweite Mal eine „2 Minuten-Zeitstrafe“ kassiert und musste sich so in der restlichen Spielzeit vorsehen. Nach einer gespielten Viertelstunde stand es leistungsgerecht 5:5 unentschieden, da kein Team wirklich in einen Rhythmus fand. Auffällig war zudem, dass den Dresdnern wenig zwingend herausgespielte Situationen gegen die TSV-Defensive gelangen. Zwischenzeitlich fanden sich die Sachsen gleich mehrfach innerhalb kurzer Zeit in Unterzahl, was der Gegner aus Dormagen aber nicht entscheidend nutzen konnte. So konnte der HCE in der 20. Minute durch einen abgefangenen Ball und einen anschließenden Dierberg-Treffer mit 7:6 in Führung gehen. Das 8:6 ließen die Hausherren dann etwas leichtfertig liegen, in dem sie am leeren TSV-Tor vorbeiwarfen. Wenig später nahm der Dormagener Coach Matthias Flohr eine Auszeit. Als die Dresdner danach erneut die Chance zum 8:6 ohne den nötigen Druck ausließen, traf der TSV durch Außenspieler Jakub Sterba zum 7:7 per Konter. Nach 26 Minuten waren beide Teams weiter im Gleichschritt (10:10), auch weil sich gute Szenen und Szenen „zum Haare raufen“ abwechselten. In der Phase vom 7:7 bis zum 10:10 war es vor allem HCE-Kapitän Sebastian Greß, der für die Akzente bei den Tigern setzte. Er warf vier der letzten sechs Dresdner Treffer. Nach dem 11:11 gelangen den Dresdnern noch zwei Treffer zum 13:11 Halbzeitstand. Der 13. Treffer ging dabei auf das Konto von Ivar Stavast, der zwei Sekunden vor dem Pausenpfiff einnetzte.
Nach 4:30 Minuten der 2. Halbzeit nahm Gästetrainer Martin Flohr bereits die nächste Auszeit – bzw. war er dazu gezwungen. 17:12 lag der TSV zurück und hatte die Anfangsminuten des neuen Spielabschnittes verschlafen. Beim 21:16 in der 43. Minute war es den Gästen gelungen, im Gleichschritt mit dem HCE zu agieren. Dann begann jedoch die Phase, welche HC-Trainer Rico Göde nach der Partie als „vorne wie hinten brutal“ bezeichnete. Als die Dresdner ihrerseits drei Angriffe nicht trafen und die Gäste gleichzeitig zum 21:17 und 21:18 verkürzten, sah der Dresdner Coach die Zeit für eine Auszeit gekommen. Da waren noch etwas mehr als 15 Minuten zu spielen. Das erste Tor nach der kleinen Besprechungspause erzielten dann auch die Dresdner – Lukas Wucherpfennig traf per Konter zum 22:18. Die folgenden beiden Treffer gehörten jedoch dem TSV, auch bedingt durch eine Überzahl (22:20). Beim 23:21 hatte dann die Flohr-Sieben, in einer erneuten Überzahl, die Chance zum Anschluss. Diese nutzte der TSV im zweiten Anlauf durch Linksaußen Joshua Reuland zum 23:22 und war so knapp acht Minuten vor dem Ende auf einen Treffer heran. Ein Dresdner Fehler brachte dann sogar den Ausgleich zum 23:23 per Konter für die Gäste. Der HCE warf anschließend an den Pfosten und Dormagen ging per Strafwurf Joshua Reuland mit 23:24 in Führung. Anschließend traf Dresden erneut die seitliche Torumrandung – und der TSV setzte seinen Torreigen fort und ging knapp vier Minuten vor dem Ende mit 23:25 in die Vorderhand. Die Dresdner wirkten im Angriff von der Rolle. Erst Lukas Wucherpfennig durchbrach beim 24:25 den „Nicht-Tore-Bann“ des HCE. Da waren noch zwei Minuten zu spielen. Nach einem Fehlwurf der Dormagener bei angezeigtem Zeitspiel gelang Sebastian Greß 32 Sekunden vor dem Ende der Ausgleich. Es passt allerdings in die aktuelle Dresdner Situation, dass man das Spiel dennoch verlor. Auf Seiten des TSV war es nämlich Ian Hüter, der drei Sekunden vor Ultimo per Schlagwurf traf und sein Team zum Jubeln brachte.
Fazit: Ein Kompliment gilt zunächst den 1.500 Dresdner Zuschauern, welche die Mannschaft während des Spieles sehr gut unterstützten und auch nach dem Spiel den Dresdner Kampf mit Beifall honorierten. Kämpferisch sowie auch in der zuletzt anfälligen Defensive machten die Tiger eine gute Partie. In der Schlussviertelstunde fehlten beim HCE dann allerdings die klaren Entscheidungen und die Überzeugung, um das Spiel durchzubringen. So mussten sich die Dresdner am Ende dem TSV Bayer Dormagen mit 25:26 geschlagen geben, obwohl die Nordrhein-Westfalen laut TSV-Trainer Matthias Flohr in den ersten 45 Minuten „teilweise etwas abwesend“ waren.
Tore: Mallwitz/Noack (beide Tor), Wucherpfennig 6/3, Niestroj, Emanuel, Dierberg 2, Buschmann, Dumcius 4, Kretschmer, Jungemann, Stavast 2, Greß 6, Vanco, Klepp, Wellner
HC-Trainer Rico Göde nach der Partie: „Es ist natürlich nicht schön, vor allem für die Phase, in der wir uns befinden. Es war ein intensives Spiel. Wir haben das bis zur 45. Minute gut und mit viel Leidenschaft gemacht. Dann kommt allerdings die Phase, die wir hinten wie vorn brutal verlieren. Dann kommt Dormagen halt wieder heran und die Hand wird bei uns flattrig. Flattrig ist aber eben das eine, insgesamt machen wir in dieser Phase einfach zu viele unnötige Fehler, welche so nicht sein müssen. Das wird halt dann bestraft und die letzte Situation, die wir nicht gut verteidigen, ist für uns im Endeffekt bitter. Am Ende steht der Fakt: Wir haben nichts geholt.“
Wolfram Wegehaupt