HC reist zum Spitzenspiel nach Hildesheim
An diesem Wochenende reist der HC Elbflorenz nach Hildesheim und zwar zum derzeitigen Spitzenspiel schlechthin, denn der Tabellenerste Hildesheim trifft auf den Tabellenzweiten Dresden. Bis zum letzten Spieltag war die Eintracht aus Hildesheim der ungeschlagene Tabellenführer und quasi das Nonplusultra der bisherigen Saison. Dann kam allerdings die Niederlage in Groß-Bieberau.
Vor der Saison hatten die Dresdner die Hildesheimer ganz klar mit auf dem Zettel, wenn es um den Kampf an der Spitze geht. 18:2 Punkte nach 10 Spieltagen sprechen dann auch eine deutliche Sprache. Wenn man genauer hinschaut wird schnell klar, die Eintracht hatte gute Bedingungen für einen solchen Saisonstart und diese hat sie auch im Stile eines Spitzenteams genutzt. Die Rückserie der Vorsaison lief sehr gut und auch die Vorbereitung auf diese Saison, so dass das Team in den letzten Monaten kaum Formschwankungen zu verzeichnen hatte. Darüber hinaus hatten die Niedersachsen von allen derzeitigen Spitzenteams das „wohlwollendste“ Auftaktprogramm. So musste man in den ersten 5 Partien gegen keine der derzeitigen Top-6-Mannschaften antreten. Auch die Ziele in Hildesheim sind die eines Spitzenteams, denn in den kommenden 2 Jahren will der Verein zurück in die 2. Bundesliga. Das passt zum über Jahre gewachsenen Selbstverständnis der Eintracht, schließlich spielten die Niedersachsen 17 Jahre ununterbrochen in der 1. oder 2. Bundesliga.
Keiner hat diesen Verein dabei so geprägt wie Gerald Oberbeck („Mr. Hildesheim“). Er ist seit Jahren entscheidender Mann bei der Eintracht, denn er ist Trainer, Manager und Geschäftsführer in Personalunion. Interessante Blüten trieb die Mehrfachfunktion Oberbecks bspw. im Jahre 2013, als er als Geschäftsführer während der Saison den Trainer und damit sich selbst entließ. Insgesamt also eine Personalkonstellation, die sicher nicht immer einfach ist und „Mr. Hildesheim“ z. B. nach dem letzten Abstieg aus der 2. Liga viel Kritik einbrachte. Am für die aktuelle Saison zusammengestellten Kader gibt es wohl derzeit keine Kritik, denn die Ergebnisse sprechen für sich. Aus einem Kader mit vielen starken Spielern ragen bisher 3 Spieler etwas heraus. Da ist einmal der vor der Saison verpflichtete tschechische Torhüter Jakub Lefan und zum zweiten Spielmacher und spielerisches Herz der Eintracht Robin John. Beide Spieler setzten seit Saisonbeginn auf ihren Positionen immer wieder Maßstäbe, an denen sich andere messen lassen müssen. Der dritte im Bunde ist der 38-fache Nationalspieler Griechenlands Nicolas Tzoufras. Er ist einer der besten Kreisläufer der Liga und weiß auch wenig Platz immer wieder gewinnbringend zu nutzen.
Fakt ist, die Eintracht aus Hildesheim ist der bisher schwerste Auswärtsgegner, den die Dresdner vor der Brust haben. Zusätzlich ist auch klar – die Sparkassen-Arena in Hildesheim wird ab Sonntag 17 Uhr ein Hexenkessel sein, dafür werden beide Fanlager sorgen. Vielleicht knackt man ja sogar die Zuschauermarke von 2000 Besuchern?
Das, was handball-atmosphärisch auf die Dresdner zukommt, ist durchaus eine Situation, die den Sachsen liegt, da sie viele Spieler haben, die in so einer Atmosphäre schon oft bestanden haben. Zudem wird einiges von dieser Atmosphäre erheblich von den Dresdner Fans mitgestaltet werden, darauf kann sich das Team von Kapitän Rico Göde verlassen.
Ein wirklicher Favorit für das Spiel ist aus Dresdner Sicht nicht auszumachen, ohne zu vergessen, dass die Hildesheimer natürlich den Heimvorteil auf Ihrer Seite haben. Die Dresdner fahren auf jeden Fall mit dem Ziel nach Hildesheim, den Gegner in der Tabelle noch näher an sich heranzubringen.
Vor diesem Spitzenspiel haben wir Trainer Christian Pöhler folgende Fragen gestellt:
Wie lief die Trainingswoche vor diesem wichtigen Spiel? – „Das Training lief normal, wie Wochen zuvor auch. Alle waren sehr konzentriert und fokussiert. Es herrscht ein sehr gutes Niveau im Training. Man merkt der Mannschaft die Vorfreude auf das Spiel an.“
Was erwartet euch in Hildesheim für eine Mannschaft? – „Eine Mannschaft, die gut in die Saison gestartet ist, schon in der vergangenen Saison eine starke Rückrunde gespielt hat und sich zu Recht unter den vier bisher besten Teams tummelt. Natürlich ist das ein starker Gegner und Spieler wie die Achse Robin John und Nicolas Tzoufras natürlich eine Extraklasse. Für uns und vielleicht auch für den Gegner ist die Partie ein Gradmesser dafür, wo wir stehen.“
Wie sieht es personell für die Partie aus? – „Verzichten müssen wir weiterhin auf Nils Kretschmer und Lars Bastian. Alle anderen Spieler sind an Bord.“
In diesem Sinne: Spitzenspiel wir kommen!
PS: Absolut erwähnenswert, weil nicht alltäglich: Auch Fans der HSG Freiberg werden aus alter Verbundenheit zu Aufbauspieler Adrian Kammlodt den HC Elbflorenz in Hildesheim unterstützen. Eine im positive Sinne Wahnsinnsaktion (:!
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