HC Elbflorenz verliert Spitzenspiel in Hildesheim
Eines ist dem eigentlichen Bericht vorauszuschicken: Was die Dresdner Fans in Verbindung mit der Unterstützung von Fans der HSG Freiberg und Handballenthusiasten der SG Wasserball Dresden leisteten war überragend. Man bot den knapp 1500 Heimzuschauern dermaßen Paroli, dass der Hallensprecher der Eintracht zum Dauerarbeiter wurde, um sein Publikum auf das gleiche Supportlevel zu heben. Da kann man sehen, was über 60 Fans zu leisten in der Lage sind! Handball Dresden ist leidenschaftlich und das haben an diesem Tag alle gesehen.
Das Spiel begann vor rund 1600 Zuschauern von beiden Mannschaften mit jeweils einem Treffer. Das 1:0 für die Eintracht erzielte der Mann, der bei genauem Hinschauen einer der beiden entscheidenden Faktoren für den Eintracht-Sieg werden sollte. Sein Name ist Nikolaos Tzoufras. Die Dresdner bekamen den Kreisspieler über 60 Minuten nicht in den Griff. Am Anfang waren allerdings die Dresdner besser im Spiel. Die HCE-Abwehr stand in Verbindung mit Torhüter Marcel Balster sehr sicher. Am Ende müssen sich die Dresdner vorwerfen lassen, dass sie in dieser Phase die Ballgewinne nicht zu einer höheren Führung als das 1:3 nach 7 Minuten nutzten. So brauchte die Eintracht zwei Ballverluste des HC Elbflorenz mit anschließenden Kontertoren, um ins Spiel zu kommen. Als dann noch Max Berthold nach 11 Minuten für die Hausherren von Halbrechts zum 4:3 traf, war das Heimteam endgültig im Spiel. Von ihm kamen insgesamt mehr Impulse für das Spiel der Eintracht als die Dresdner erwartet hatten. In der Folge bekamen die Dresdner aber mehr Probleme im Angriff. Das nutzen die Gastgeber, um auf 8:4 wegzuziehen. Die Dresdner zogen jedoch innerhalb weniger Minuten nach. Krönung dieses Zwischenspurts war eine Aktion in der 22. Minute, als Adrian Kammlodt bei angezeigtem Zeitspiel ein Kempa-Anspiel von René Boese zum Treffer zum 8:7 nutzte. In der Folge blieb die Partie weitestgehend eng, mit leichten Vorteilen für die Hausherren. Die Vorteile hatten die Gäste auch, weil Jakub Lefan im Eintracht-Tor wieder eine sehr gut Leistung zeigte. Er spielte keineswegs spektakulär, aber halt mit einer Konstanz, die derzeit kein anderer Torhüter in der Liga besitzt. Zur Halbzeit stand es dann 14:12 für die Hausherren. Trotzdem gingen die Dresdner mit einem noch größeren Handicap in die Halbzeit, da sie kurz vor dem Pausenpfiff noch eine Zeitstrafe kassierten.
Der Start in die 2. Halbzeit misslang den Dresdnern, denn ein Ballverlust und zwei Tore in Unterzahl brachten den HC Elbflorenz 4 Tore ins Hintertreffen ( 16:12). Zwar konnten die Dresdner noch einmal auf 16:14 verkürzen, in der folgenden Spielzeit glitt ihnen das Spiel aber immer mehr aus den Händen. Zu Beginn der 46. Minute führten die Niedersachsen erstmals durch ein Siebenmetertor von Andreas Simon mit 20:15. Die Dresdner versuchten alles, konnten das Spiel aber nicht mehr drehen. Beim zwischenzeitlichen 21:17 vergaben die Dresdner dann noch zweimal leichtfertig Chancen weiter aufzuschließen. Die Mannen von Trainer Gerald Oberbeck kompensierten ihrerseits den Ausfall von Spielmacher Robin John, eine doppelte Unterzahl und auch verworfene Strafwürfe. Der Rest ist Statistik, auch wenn die Dresdner erneut beim 25:20 einen Kempa-Trick auspackten. Am Ende verlor man 26:21.
Fazit: HCE-Trainer Christian Pöhler gratulierte Gästetrainer Gerald Oberbeck nach dem Spiel zum verdienten Sieg. Oberbeck sah seine Mannschaft in der Pressekonferenz vor allem aufgrund der „überragenden Deckungsleistung“ und einer sehr „ausgeglichenen Angriffsleistung“ zu Recht vorn. Wenn er sich das Spiel noch einmal anschaut, wird er allerdings auch erkennen, dass die absolut entscheidenden Faktoren im Tor und am Kreis der Eintrachtler spielten. Oberbeck äußerte zudem, dass das Spiel auf „Zweitliganiveau“ stattfand. Da mag er für gewisse Phasen sicherlich recht gehabt haben, insgesamt sprach aus ihm aber wohl mehr die Freude als seine wohlweisliche Fachkenntnis. Den Dresdnern selbst fehlte an diesem Tag irgendwie der „X-Factor“ im Spiel. Kämpferisch kann man der Mannschaft absolut nichts vorwerfen, allerdings fehlten an diesem Tag einfach ein oder zwei Spieler, die über sich hinauswuchsen.
Damit müssen sich die Dresdner nach dieser Partie beim Kampf um die Spitze zunächst hinten anstellen. Dabei ist allen klar, dass nicht die Niederlage in Hildesheim auf dem derzeitigen Punktekonto die Krux war und ist.
Tore: Tovas/Balster (beide Tor), Hruscak, Jurgeleit 5/4, Boese 3/2, Buschmann 1, Desler, Göde 2, De Santis 3, Kretschmer, Hoffmann, Greß 4, Kammlodt 3, Quade