Bisher schwächste Auswärtsleistung – HC Elbflorenz verliert beim VfL Lübeck-Schwartau
Es gibt Spiele, da ist man danach als Fan etwas geknickt. Dieses Spiel produzierte bei den Dresdner Fans aber eventuell eher ein Gefühl der Ernüchterung, denn eine teilweise ernüchternde Leistung produziert nun nach 10 Spielen ein ernüchterndes tabellarisches Zwischenergebnis.
Ein Spiel auf Augenhöhe aber nicht immer etwas für die Augen. So könnte man die 1. Halbzeit und Teile der 2. Halbzeit zwischen den VfL Lübeck Schwartau und dem HC Elbflorenz zusammenfassen. Immer wieder streuten beide Teams fehlerhafte Phasen ein, zeigten aber auch teilweise guten Handball. Auf Seiten der Dresdner war zunächst die rechte Seite für die Tore verantwortlich. Bis 6:6 in Minute 13 waren Rene Zobel und Lukas Wucherpfennig jeweils 3mal erfolgreich. Auf Seiten des VfL war es zunächst vor allem Markus Hansen, der sich immer wieder durchsetzen konnte. Auch er traf in der Anfangsphase 3mal für sein Team. Danach wurde das Torewerfen bei beiden Mannschaften auf mehr Schultern verteilt. Exemplarisch für die fehlerhaften Phasen im Dresdner Spiel war die Phase zwischen der 21. und 25. Minute als der HC vier Versuche brauchte, um trotz teilweise sehr guter Chancen, dass 11:12 zu erzielen und das in Teilen in Überzahl. Dass es trotzdem zur knappen 14:15 Pausenführung reichte, war der Tatsache geschuldet, dass auch das Heimteam in im letzten Drittel des 1. Spielabschnitts stark fehlerhaft agierte. Am Ende hatte es der VfL auch der guten Torhüterleistung durch Dennis Klockmann zu verdanken, dass der Vorsprung nicht noch etwas höher ausfiel. HC Trainer Rico Göde zur 1. Halbzeit: „Hier finden wir im Angriff meistenteils durchaus noch gute Lösungen. Allerdings müssen wir bei der hohen Fehleranzahl des Gegners einfach gnadenloser sein und dann auch höher führen.“
Bis in die 45. Minute (20:23) führten die Dresdner immer wieder mit 3 Treffern, weil sie vor allem zu Beginn der Halbzeit ein paar einfache Fehler des Heimteams zu schnellen Toren nutzten. Was dann folgte war die bisher schwächsten 15 Minuten bei den bisherigen Auswärtsspielen. Den Dresdnern fiel vor allem aus dem Rückraum im Positionsangriff sehr wenig ein. Zudem kaufte der beim Gastgeber ins Tor gewechselte Nils Conrad, der an diesem Tag auf eine „Fangquote“ von überragenden 50 Prozent kam, den Sachsen immer wieder Bälle ab. Bis in die 53. Minute blieb die Partie beim Stand von 25:25 eng. Danach bogen die Lübeck Schwartauer auf die Siegerstraße ein. Vor allem der wurfstarke und lange Zeit eher unauffällige Niels Versteijnen traf jetzt für die Hausherren und das auch 2mal bei angezeigtem Zeitspiel. Beim 28:27 durch Sebastian Greß 2:25 Minuten vor dem Ende, gab es im Blick auf den Spielstand noch Hoffnung beim HC. 2 Minuten vor der Schlusssirene traf aber wieder Versteijnen zum 29:27. Dies war gleichzeitig der Endstand. In den letzten 2 Minuten konnte HC Keeper Mario Huhnstock noch zwei freie Bälle halten, doch der HC nutzte es seinerseits nicht und scheiterte mit seinen Positionswürfen an Nils Conrad im VfL Kasten. So verpuffte natürlich auch die offensive Deckung des HC ab der 58. Minute wirkungslos. Rico Göde zu Halbzeit 2: „Es ist gar nicht so leicht, gerade die richtigen Worte zu finden. Die letzte Viertelstunde war etwas ernüchternd. Ich glaube, es muss gar nicht zu dieser Schlussphase kommen, wenn wir vorher ein bisschen mehr investieren. Am Ende hat für mich die Mannschaft gewonnen, die in der Schlussviertelstunde mehr Mentalität gezeigt hat. Zudem verlieren wir erneut in einer Endphase Punkte.“
Fazit: Der VfL gewann am Ende verdient, weil er in einer sehr fehlerhaften Begegnung in der Schlussvierstelstunde das bessere Team war. Zudem verloren die Dresdner das Torhüterduell klar. Beim HC lief im Positionsangriff und ganz speziell im Rückraumspiel ab Minute 45 nicht mehr viel zusammen. Schaut man nur auf den HC, war das bisher die schwächste Auswärtsleistung und brachte gegen einen keineswegs übermächtigen Gegner eine Niederlage. Ein Lichtblick beim HC war Lukas Wucherpfennig mit 8 Toren bei 9 Versuchen.
Die harten Fakten: Nach 10 Spielen steht der HC auf Platz 16 der Tabelle und hat 7:13 Punkte. Die anvisierten Spitzenplätze sind derzeit weit weg und der HC ist im nächsten Heimspiel gegen den HSC Coburg sogar etwas unter Zugzwang.
Tore: Mohs/Huhnstock (beide Tor), Zobel 4, Wucherpfennig 8/1, Emanuel, Dierberg, Buschmann, Dumcius 1, Kretschmer 2, Jungemann 1, Stavast, Greß 6, Vanco 3, Quade, Neuhold 2
Wolfram Wegehaupt