7 Minuten kosten alles – Niederlage in Rimpar
HC-Trainer Rico Göde zum entscheidenden Zeitabschnitt im Spiel: „In so einem knappen Spiel kannst du dir eine 6- oder 7-Minuten-Phase ohne Tor eben nicht leisten. Es beginnt schon etwas beim verworfenen Siebenmeter in der 45. Minute und geht weiter beim weggelassenen Konter als es 19:20 steht. Bei den insgesamt vier Angriffen ohne Tor dreht das Spiel dann halt. Wir haben eigentlich gut gekämpft und lange hinten gut gestanden. Dann geben wir aber in der Schlussphase zu viel preis was das Kreisläuferspiel des Gegners angeht. Zudem hat Rimpar hinten raus 2 bis 3 Paraden mehr. Es ist insgesamt wirklich schade. Jetzt müssen wir uns den Mund abputzen und uns anschauen, was wir besser machen können.“
Zwischen der 47. und 54. Minute verlor der HC ein Spiel, was lange auf Augenhöhe stattfand bzw. die Dresdner über die meiste Zeit leicht vorn sah. Allerdings leisteten sich die Dresdner in diesen am Ende spielentscheidenden Minuten einen verworfenen Konter zum möglichen 19:21 und in den kommenden drei HC Angriffen drei Fehlwürfe. Die DJK übernahm ihrerseits nach der einzigen Führung aus Minute 9 (3:2) mit 21:20 die Führung. Vor allem DJK-Mittelmann Yonatan Dayan war jetzt der entscheidende Mann auf Seiten der Gastgeber. Beim 22:20 durch eben diesen Spieler hatte der HC zuvor den vierten Angriff in Folge verworfen und die Hausherren führten erstmalig im Spiel mit 2 Toren. Die knappe Führung ließen sich clevere Rimparer nicht mehr aus der Hand nehmen und gewannen mit 25:23. Ob verdient oder nicht, interessierte im Nachhinein keinen mehr.
Vorher hatten die Zuschauer zwei etwas unterschiedliche Halbzeiten gesehen. In der 1. Halbzeit dominierten mehr die Abwehrreihen und im 2. Spielabschnitt zumindest für 20 Minuten mehr der Angriff. Dann kam die schon besagte Phase und das Spiel wurde entschieden. Zudem hatte es der HC in der 2. Halbzeit nicht geschafft gewisse Momente vielleicht spielentscheidend zu nutzen, z. B. bei einer doppelten Überzahl oder der Chance auf eine 3-Tore-Führung beim 13:15. Negtivhöhepunkt der 1. Hälfte war ein Kopftreffer durch DJK-Spielmacher Patrick Schmidt beim 7-Meter. Er traf Mario Huhnstock im Gesicht und erhielt dafür die rote Karte. Bester Spieler beim HC an diesem Tag war Lukas Wucherpfennig mit 9 Treffern, davon 4 von der Strafwurflinie. Bei der DJK waren es vor allem das starke Kreisläuferspiel über Michael Schulz und die Steigerung von Spielmacher Yonatan Dayan in der spielentscheidenden Phase, die erwähnenswert sind. Zusätzlich zur gewohnt starken Abwehr.
Fazit: Im Blick auf das ganze Spiel hätte der HC 1 Punkt verdient. Leider verspielte man in knapp 7 Minuten die Chance auf Zählbares. Eine Niederlage, die bei aller Qualität der Gastgeber, bitter schmeckt. Die Niederlage ist natürlich auch ein Ausdruck der erneut starken DJK-Defensive und der Fähigkeit der Unterfranken, in der entscheidenden Phase fast alles richtig zu machen. Positiv zu erwähnen ist auch die über weite Strecken gut Defensivleistung des HC. Hier hat sich in den letzten 3 Spielen wieder einiges stabilisiert. 23 Tore im Angriff sind allerdings auch in Rimpar zu wenig bzw. reichen selten überhaupt auswärts.
Mit 9:9 Punkten hat man nun ein ausgeglichenes Punktekonto und den Anschluss an die die erweiterte Spitze verloren. So ist man derzeit gefühlt in einer „Weder-Fisch-noch-Fleisch-Position“ und muss nun im schweren Dezember schauen, nicht den Anschluss an das eigene „Fisch-und-Fleischtopf-Ziel“ zu verlieren.
Auch schaffte es der HC erneut nicht in seiner Zweitligahistorie drei Spiele in Folge zu gewinnen und die Rimparer bleiben weiterhin nicht der Lieblingsgegner des HC. Im Blick auf die kommenden beiden Spiele gegen den Tabellenführer aus Gummersbach und stark aufspielende Dessauer, verpassten es die Sachsen zudem, sich eine gute Ausgangsposition zu schaffen.
Tore: Göres/Huhnstock (beide Tor), Wucherpfennig 9/4, Emanuel, Gugisch 1, Buschmann 1, Dumcius 4, Oehler, Kretschmer, Jungemann 1, Greß 4, Vanco, Quade, Kasal, Thümmler 1
Wolfram Wegehaupt