Duell der (bisher) Enttäuschten – HC Elbflorenz Dresden reist zum VfL Eintracht Hagen
6:12 Punkte für den HC Elbflorenz und 4:14 Punkte für den VfL Eintracht Hagen – das sind die nackten Zahlen beider Mannschaften nach neun absolvierten Spielen. Tabellarisch bedeutet das für die Dresdner aktuell Platz 15, Hagen steht derzeit sogar auf dem 18. Tabellenrang, was einem Abstiegsplatz gleich kommt. Da sich beide Teams vor der Saison deutlich höhere Ziele gesetzt hatten, ist das Duell der Tiger bei der Eintracht, Stand jetzt, ein Duell der Enttäuschten. Die Dresdner holten zuletzt aus sechs Spielen lediglich zwei Remis. Die Hagener konnten aus ihren vergangenen Partien ebenfalls nur zwei Zähler einfahren, diese allerdings am Mittwoch auswärts beim bisher so heimstarken TV Großwallstadt. Während die Südwestfalen so mit einem Erfolgserlebnis in das letzte Spiel der englischen Woche gehen, reist der HCE mit einer Enttäuschung aus dem letzten Heimspiel gegen die Eulen Ludwigshafen an. Auf der anderen Seite hatten die Dresdner kaum Zeit zum nachdenken und können nun wenige Tage später zeigen, dass sie es besser können. Fakt ist, beide Mannschaften brauchen dringend Punkte, um sich bis Weihnachten eine Position zu erarbeiten, welche sich von der unteren Tabellenregionen absetzt. Dabei sind die Probleme beider Teams teilweise ähnlich. So hat die Mannschaft von Eintracht-Trainer Stefan Neff wie die Dresdner aktuell große Probleme im Defensivspiel. Keine Mannschaft der zweiten Bundesliga kassiert aktuell im Schnitt mehr Gegentore als der VfL. Allerdings hatten die Tiger zuletzt auch Probleme, Tore zu erzielen. Vor allem im Positionsangriff hapert es derzeit, sodass abzuwarten bleibt, welches Team seine derzeitigen Herausforderungen kleiner halten kann.
Beim Blick in den Kader des VfL Eintracht Hagen wird schnell klar: Die Mannschaft und die derzeitige Platzierung passen nicht zueinander. Die Hagener besitzen einen breiten Kader mit starken Individualisten. Da wäre z. B. Pouya Norouzi im linken Rückraum, der mit zum Besten gehört, was die Liga auf dieser Position zu bieten hat. Dazu kommt der Denker und Lenker auf der Spielmacherposition, Valentin Schmidt, sowie der physisch starke Linkshänder Philipp Vorlicek. Wichtige Spieler sind zudem Kreisspieler Frederic Stüber und Torhüter Mats Grzesinski. Bester Torschütze ist allerdings derzeit Rechtsaußen Pierre Busch mit 41/10 Treffern. Die Dresdner müssen sich vor allem in der Abwehr auf eine starke Hagener Offensive einstellen, denn im Gegensatz zur Abwehr funktionierte diese bei der Eintracht bisher weitestgehend gut. Derzeit stellt der VfL den fünftbesten Angriff der Liga.
Für die Dresdner ist ganz klar: Jede weitere Niederlage gibt dem Wort Krise neues Futter, aber jedes Spiel birgt eben auch die Chance zur Wende. HCE-Kreisspieler Philip Jungemann schaut dementsprechend auch nach vorn und nicht zurück: „Wir wissen um unsere aktuelle Situation. Es bringt nichts, den Kopf hängen zu lassen. Wir müssen uns auch an den kleinen positiven Situationen hochziehen, auch wenn diese weniger da sind, als wir es gewohnt sind. Wir müssen endlich mal wieder Gesicht zeigen, alle zusammen. In Hagen sind Basics, wie bspw. Kampf gefragt.“ Personell gibt es bei den Sachsen allerdings noch mehrere Fragezeichen. Viel Zeit zur Regeneration und um wieder fit zu werden, hat man in so einer englischen Woche so oder so kaum. Egal wie es personell aussieht, die Dresdner Fans hoffen in Hagen auf eine Reaktion ihres Teams und darauf, dass die Mannschaft den Appell ihres Mannschaftskapitäns Sebastian Greß nach dem Spiel gegen die Eulen Ludwigshafen vernommen hat.
Wolfram Wegehaupt