Wende im Norden? – HC reist zur HSG Nordhorn-Lingen
Nach der letzten Heimniederlage im Derby gegen Dessau ist sicher jedem, der es mit dem HC hält klar: die Dresdner befinden sich in der herausforderndsten Situation der letzten Jahre. Auch wenn man die bisherige Punkteentwicklung in der Liga einrechnet und durchaus realistisch annehmen kann, dass man deutlich mehr als 30 Punkte braucht um sicher in der Liga zu bleiben, bleibt dem HC noch ausreichend Zeit fleißig Punkte auf die Habenseite zu bringen. Mannschaften wie Hagen, Essen und Aue standen nach 9 Spieltagen in der Saison 2017/2018 ähnlich da wie der HC derzeit und bekamen noch die Kurve. Die Sachsen brauchen einfach einmal ein Erfolgserlebnis. Auch um für sich endlich den „Makel“ des sieglosen Teams loszuwerden. Den Coup der letzten Saison in Nordhorn zu wiederholen, wäre da ein guter Anfang. Auch damals befanden sich die Dresdner im einem Tal und konnten bei der HSG Nordhorn-Lingen die Überraschung schaffen. Die HSG selbst steht derzeit mit 9:9 Punkten auf dem 8. Tabellenplatz. Von den vier bisherigen Heimspielen gewann das Team von Trainer Heiner Bültmann bisher 3 Partien. Mit Bültmann setzen die Niedersachsen seit vielen Jahren auf Kontinuität. Seit 1993 spielt der Traditionsverein zudem ununterbrochen in der 1. und 2. Bundesliga. Spieler wie Holger Glandorf oder Torsten Jansen waren z.B. in der Vergangenheit für Nordhorn aktiv. In der letzten Saison besuchten im Schnitt 2440 Zuschauer die Heimspiele der Niedersachsen. Damit war die HSG der Zuschauerkrösus der 2. Liga. Nicht nur darum war die HSG in der letzten Spielzeit ein wahre Heimmacht und verlor nur 4 der 19 Heimpartien. Die derzeitigen Leistungsträger sind bspw. die beiden Rückraumspieler Georg Pöhle (46/8 Tore) und Lutz Heiny (31 Tore) sowie Außen Pavel Mickal (39) und Nicky Verjahns (23). Dazu kommt mit Jan Buhrmester der beste Torwart der 2. Liga 2017/2018. Er hat in bisher 8 Spielen immerhin auch schon wieder eine Fangquote von 38 Prozent aufzuweisen. Die Sachsen müssen versuchen vor allem ihn nicht ins Spiel kommen zu lassen. Gerade im Angriff hat der HC dabei das meiste Steigerungspotenzial. Derzeit stellt der HC im Blick auf die durchschnittlich erzielten Tore den schlechtesten Angriff der Liga. Hier gibt es noch die meiste Luft nach oben, was man auch positiv sehen kann. Insgesamt muss es für die Mannschaft darum gehen, in Nordhorn noch einmal alles rauszuhauen. Danach geht es in die Länderspielpause und die Dresdner können sich für die wichtigen Spiele bis Weihnachten wappnen. Mit einem guten Gefühl in diese kleine Pause zu gehen wäre natürlich Gold wert.
HC-Kreisspieler Norman Flödl sagte vor der Partie: „Es ist klar, es ist in unserer Situation ein verdammt schweres Spiel. Aber auch mit der Erfahrung aus dem letzten Jahr haben wir dort nix zu verschenken. Wir wollen den Nordhornern einen guten Kampf bieten und ihnen das Leben so schwer wie möglich machen.“
Wolfram Wegehaupt