HC gelingt Saisonstart – Sieg in Konstanz
Nach der guten Vorbereitung wäre ein „Nichterfolg“ in Konstanz zwar nicht so gewesen, als würde man mit Anlauf versuchen mit Stoppersocken auf Parkett zu rutschen, aber eben trotzdem ärgerlich. So hatten die Dresdner vor dem Spiel zwar Selbstvertrauen, aber auch etwas Druck.
Das Spiel begann munter. Beide Teams hatten nach einer noch nie dagewesenen Liga-Wettkampfpause keine Probleme ins Spiel zu finden. Zunächst waren es auf beiden Seiten die vorher vermuteten „Verdächtigen“ die die meisten Akzente setzen. Nämlich bei der HSG der starke Markus Dangers am Kreis sowie Mittelmann Tom Wolf und bei den Sachsen Spielmacher Sebastian Greß. So stand es nach knapp 8 Minuten 4:5. Mit zunehmender Spieldauer konnten sich die Gäste aber Vorteile verschaffen und führten 5:8, 6:9, 8:12 und 9:13. Das Heimteam hatte dabei schon nach etwas mehr als 9 Minuten Routinier Peter Schramm verloren, der nach einem Schlag ins Gesicht von Ivar Stavast die Rote Karte erhielt. Den Verlust dieses Schlüsselspielers merkte man der HSG dann zunächst auch an. Nach einer Auszeit der Konstanzer beim 8:12 verloren die Dresdner aber etwas ihre Linie. In den letzten 10 Minuten der 1. Halbzeit wurde dann der ins HSG-Tor gewechselte Maximilian Wolf zum Faktor. Er zeigte einige Paraden und es war im Wesentlichen sein Namensvetter Spielmacher und Kapitän Tom Wolf, der mit seiner individuellen Klasse die HSG wieder zurück auf Tuchfühlung brachte (12:13, 27. Minute). Bis zur Pause konnten die Gäste dann die knappe Führung (13:14) behaupten. Der HC spielte trotz der etwas „wackligen“ Schlussphase von Spielabschnitt Eins insgesamt eine gute 1. Halbzeit. Die Dresdner wirkten über weite Strecken strukturiert sowie abgeklärt und hätten eigentlich höher führen können. Einzig auf der Torwartposition hatten die Hausherren bis dahin einen gewissen Vorteil.
Die 2. Halbzeit kann man mit vier Wörtern kurz beschreiben: Umstellungen, Anfangsprobleme, GREß und Abwehr. Zu Beginn der 2. Halbzeit hatte HC-Trainer Rico Göde etwas umgestellt und brachte u. a. Oskar Emanuel auf Halbrechts sowie Michael Oehler im Mittelblock. Allerdings dauerte es über 7 Minuten bevor der HC im 2. Spielabschnitt traf. Torschütze war Sebastian Greß zum 14:15 in Überzahl. Und eben jener Sebastian Greß war der überragende Mann auf der Platte. Er traf alleine 12mal und gab der HSG-Defensive eine „Rätselhandballstunde“. Bis zu dem Zeitpunkt als der HC-Spielmacher zündete, sahen die Zuschauer eine hektische und fehlerhafte Anfangsphase beider Teams, welche im Ausgleich durch die Gäste (14:14) gipfelte. Danach kam der HC über eine starke Defensive und mit einem sich steigernden Mario Huhnstock im HC-Tor wieder besser in Partie. Auch wenn die HSG lange nicht aufgab und in der 50. Minute sogar noch einmal die Chance zum 21:22 hatte, kam der HC ab der 18:21 (49. Minute) Führung durch Ivar Stavast nicht mehr wirklich in Probleme. Die Defensive des HC stellte die HSG in der 2. Halbzeit vor große Probleme. Dabei stellten die Dresdner das Kreisläuferspiel der Hausherren zunehmend „kalt“. Auch spielte bei der HSG Tom Wolf mit fortlaufender Spieldauer den Alleinunterhalter, aber seine „Akkus“ waren natürlich auch irgendwann alle. In der Schlussphase gab es gefühlt keine Deckungsvariante, welche die Hausherren nicht ausprobierten, aber die Sachsen ließen sich nicht beirren und gewannen am Ende verdient mit 21:27. Dabei zeigte sich Konstanz vor allem in der Schlussphase teilweise von der Rolle.
Fazit: Trotz allem Selbstvertrauen, mit dem die HC nach Konstanz gereist war, fielen allen die des mit dem HC hielten nach dem Spiel sicher einige Steine vom Herzen. Denn eine gute Vorbereitung ist das eine und in Konstanz zu gewinnen das andere. Es war im Übrigen der erste Sieg der Sachsen gegen die HSG im vierten Vergleich. Der HC machte insgesamt den reiferen Eindruck als die Hausherren und hatte in Sebastian Greß natürlich an diesem Tag den überragenden Akteur. Mit nur 21 Gegentoren bestätigte zudem die Abwehr der Dresdner die guten Eindrücke aus der Vorbereitung. Die Konstanzer Heimstärke eingerechnet, ist so ein klarer Sieg, welcher vielleicht auch ein wenig zu klar ausfiel, keine Selbstverständlichkeit. In der kommenden Woche haben die Dresdner spielfrei, bevor es die Woche darauf zum TuS-N Lübbecke geht.
Tore: Mohs/Göres/Huhnstock (alle Tor), Wucherpfennig 4, Emanuel 3, Dierberg 3/2, Dumčius 1, Oehler, Jungemann, Stavast 1, Greß 12, Vančo, Quade, Kasal 2, Thümmler 1
HC-Trainer Rico Göde sagte nach der Partie: „Das erste Mal atmet man derzeit durch, da hat das Spiel noch gar nicht begonnen, nämlich wenn die Corona-Test gut ausfallen. Ansonsten hatten wir heute eine starke Teamleistung in der Abwehr. Vor allem Michael Oehler und Philip Jungemann haben das in der 2. Halbzeit gut gemacht. Natürlich auch im Verbund mit Mario Huhnstock, der im 2. Abschnitt einige wichtige Bälle hält. Es ist insgesamt schön zu sehen, dass die Mannschaft scheinbar verstanden hat, was wir hinten spielen wollen. Natürlich müssen wir außerdem Sebastian Greß hervorheben, der ein ganz starkes Spiel gemacht hat. Die Spielpause nehmen wir jetzt so wie sie ist. Wir sind immer noch einfach nur froh, dass wir überhaupt wieder spielen können und da ist uns die Zusammensetzung des Auftaktprogramms auch egal. Das Positive an der Spielpause ist, dass sich unsere etwas angeschlagenen Akteure auskurieren können.“
Text:Wolfram Wegehaupt
Foto: Elser