HC verliert klar in Coburg
Christian Pöhler sagte nach dem Spiel: „Die Partien aus der letzten Saison sind nicht vergleichbar mit diesem Spiel zum Saisonauftakt.“ Vor der Partie hätte er sicher das Gleiche gesagt und damit auf eine ungewollte Art Recht gehabt.
In einer doch etwas weniger als erwartet gefüllten HUK Coburg Arena begann am Samstag um 19:31 die aktuelle Zweitligasaison für den HC Elbflorenz. Die Zuschauer erlebten einen sehr temporeichen Beginn. Nach 10 Minuten waren schon 13 Tore gefallen und die Gäste aus Franken mit 7:6 knapp in Front. Auf beiden Seiten war es zunächst vor allem der Rückraum, welcher die Akzente setzte. Nach dem guten Start ließ der HC aber ganz schwache 8 Minuten folgen. HC-Trainer Christian Pöhler sagte nach dem Spiel: „Wir verlieren in dieser Phase den Faden, bringen Coburg ins Spiel und setzten nichts davon um, was wir uns vorgenommen haben.“ Bei den Sachsen reihte sich nun ein leichter Fehler an den nächsten und die schnellen Außen der Coburger Florian Billek und Felix Sproß konterten den HC eins ums andere mal aus. Dazu kam, dass der erfahrene Coburger Keeper Jan Kulhanek den Dresdnern auch beste Chancen abkaufte. Gleich mehrfach scheiterten die Gäste nicht nur in dieser Phase auch aus guten Positionen. So zog der HSC bis auf 12:6 davon. In der 19. Minute musste HC-Coach Christian Pöhler innerhalb von 5 Minuten schon die 2. Auszeit nehmen um seine Mannschaft wieder auf Linie zu bringen. Nach der Auszeit erlöste dann Gabor Pulay sein Team nach mehr als 8 torlosen Minuten mit dem Treffer zum 12:7. Danach sahen die 1500 Zuschauer ein ausgeglichenes Spiel bis zur Halbzeit, bei dem die Sachsen zumindest beim 13:9 und 14:10 durch zwei Greß-Treffer auf 4 Tore verkürzen konnten. Mittlerweile hat der HC auch Hendrik Halfmann für Mario Huhnstock ins Tor gewechselt. Trotz der Stabilisierung des HC, hatte man nicht das Gefühl, dass die Sachsen im Angriff die wirkliche zündenden Ideen hatten und auch in der Abwehr fehlte der richtige Zugriff.
Die 2. Halbzeit begann nicht gut für den HC. Gleich in drei aufeinanderfolgenden Angriffen gelang kein Tor. Auch ein Strafwurf wurde vergeben. Die Coburger ließen sich nicht lange bitten und erhöhten auf 17:11 und 18:11. Jetzt begann allerdings die beste Phase des HC, angeführt vom unermüdlichen Roman Becvar auf der Spielmacherposition. Er führte nun klug Regie. Vor allem Norman Flödl am Kreis profitierte jetzt von seinen Pässen. Die Sachsen agierten zudem mit wechselnden Abwehrsystemen. Zur 6:0 Deckung kam immer mal wieder eine offensive 3:2:1-Variante dazu. Nachdem es der HC zweimal verpasst hatte auf 3 Tore zu verkürzen, gelang das in der 49. Minute durch ein Kontertor von Rechtsaußen Nils Gugisch. Vor allem ein in dieser Phase starke Henning Quade sorgte vorn am Kreis für den nötigen Raum und in der Abwehr für Aggressivität. Jetzt folgte die Phase die das Spiel endgültig entschied. Hendrik Halfmann hielt einen Ball aus dem Rückraum, dieser sprang aber genau zu HSC-Kreis Sebastian Weber zurück und der machte das 25:21. Im Folgeangriff kassierte der HC ein Stürmerfoul. Hendrik Halfmann hielt im anschließend Angriff erneut, der Ball ging aber leider ins Seitenaus und die Hausherren bekamen die zweite Chance, welche sie aus dem Rückraum durch Christoph Neuhold nutzen (26:21). Damit war das Spiel 5 Minuten vor dem Ende entschieden. In den restlichen Minuten war es auf Coburger Seite vor allem der starke Österreicher Christoph Neuhold, der immer wieder die Bälle aus dem Rückraum im Dresdner Tor „einschweißte“ und der starke Jan Kulhanek im Kasten des HSC, welcher noch ein paar Paraden zeigte. Am Ende gewann der HSC mit 30:23 und ließ dabei nur in ganz wenig Phasen einen Zweifel am Sieg.
Fazit: Der Sieg des HSC Coburg 2000 geht auf ganzer Linie in Ordnung. Der Dresdner Coach Christian Pöhler sprach von einem „absolut verdienten Sieger“. Die Coburger agierten in insgesamt allen Bereichen besser als der HC. So konnten die Dresdner den Coup der letzten Saison nicht wiederholen. Die Gäste hatten während des Spiels gleich mehrere längere torlose Phasen. Zudem gewann die Coburger das Torhüterduell eindeutig und hatten in Florian Billek (10/5 Tore) und Christoph Neuhold (6 Tore) die besten Schützen an diesem Tag auf ihrer Seite.
Christian Pöhler nach der Partie: „Über die Höhe des Sieges kann man am Ende vielleicht streiten, denn ich glaube nicht, dass wir 7 Tore schlechter waren. Um in Coburg zu bestehen muss der Grad der Perfektion sehr hoch sein und das war vor allem in der 1. Halbzeit nicht der Fall. Wir haben Coburg zu den Gegenstößen eingeladen und das war der entscheidende Unterschied in der 1. Halbzeit. Vor der 2. Halbzeit haben wir uns viel vorgenommen und machen das dann auch richtig gut. Allerdings fehlte uns heute irgendwie der letzte Stein der die Partie noch einmal auf ein oder zwei Tore Abstand stellt. So bekommen wir auch nicht die zweite oder dritte Luft. Unter dem Strich hatte Coburg aber auch in dieser Phase die richtigen Antworten und vielleicht auch das nötige Glück. Coburg hat wohl auch mit dem Wissen um die Niederlagen der letzten Saison noch mehr in die Waagschale geworfen.“
Text: Wolfram Wegehaupt
Fotos: Stephi Fleischer & Frank Rupprecht
Tore: Huhnstock/Halfmann (beide Tor), Pulay 4, Jurgeleit 1, Emanuel, Dierberg 2, Gugisch 4, Buschmann, De Santis 1, Flödl 2, Kretschmer 1, Greß 2, Kammlodt 3, Becvar 2, Quade 1