Endlich geht es los! – HC mit Derbyauftakt gegen Eisenach
Zwei Spielzeiten Zweitligaerfahrung treffen am Sonntagnachmittag zum ersten Saisonspiel des HC auf über 40 Jahre Erstligaerfahrung in der DDR sowie im vereinigten Deutschland. So könnte man das Ostderby des HC Elbflorenz gegen den ThSV Eisenach verkürzt beschreiben. In puncto Handballtradition haben die Thüringer natürlich Längen Vorsprung vor den Dresdnern. Wer am Ende des Spieles einen Vorsprung hat, hängt natürlich nicht von der Tradition ab. Dass Tradition nicht automatisch Garantien bringt, mussten die Wartburgstädter in der vorletzten Saison erleben, denn da stieg man erstmalig in die 3. Liga ab. Für den teilweise immer noch Altschulden tilgenden ThSV, war das nicht nur sportlich eine Katastrophe.
Die Thüringer berappelten sich aber wieder und stiegen sofort souverän wieder in Liga 2 auf. In der 3. Liga Ost hatte man nicht wirklich ersthafte Konkurrenz und auch die Relegation gegen den Drittliga-Südmeister HSG Konstanz gewann man souverän. Zu dieser gewissen Grundqualität kamen vor dieser Saison sechs vor allem internationale Neuzugänge. Darunter z.B. fünf aus Kroatien, welche vor allem noch sehr jung sind. Leistungsträger im Eisenacher Team sind der rechte Rückraumspieler Alexander Saul, der im linken Rückraum agierende Luka Kikanovic, Abwehrchef Duje Miljak, Kreisspieler Justin Mürköster, der sehr bewegliche Spielmacher und israelische Nationalspieler Yoav Lumbroso sowie der schon seit der C-Jugend im Verein spielende Linksaußen Adrian Wöhler. Sein Bruder ist interessanterweise der Manager des HC Elbflorenz Karsten Wöhler. Gerne agieren die Thüringer aus einer körperlich starken 6:0 Abwehr. Der derzeit bekannteste Akteur im Eisenacher Handball gehört aber nicht dem Eisenacher Kader an, sondern steht an der Seitenlinie. Die Rede ist von Trainer Sead Hasanefendic. Er ist wahrscheinlich einer der erfahrensten Übungsleiter, die derzeit in der 1. und 2. Handball-Bundesliga tätig sind. Der 71-jährige war u.a. Trainer beim VfL Gummersbach, der GWD Minden sowie bei den Nationalteams aus Bosnien-Herzegowina, Serbien und Tunesien. Er feierte Meisterschaften in Frankreich und war Afrikameister. Alles in allem ist der ThSV also alles andere als ein leichter Auftaktgegner, dem es gilt in einem Spiel mit Derbycharakter, alles entgegenzusetzen.
HC-Trainer Rico Göde hat im Blick auf das 1. Heimspiel klare Vorstellung: „Unser Saisonziel ist es die Heimstärke weiterzuentwickeln. Die BallsportARENA soll nach Möglichkeit zu einer Festung werden. Es ist ein Derby und solche Spiele will man gewinnen.“ Die Dresdner wollen nach einer durchaus gelungenen Vorbereitung jetzt endlich in die Saison starten. Es verspricht also am Sonntag ein stimmungsvoller Start in die dritte Zweitligaspielzeit der Sachsen zu werden. Unter der Woche haben sich die Dresdner intensiv auf den Gegner vorbereitet. Vor allem die 45 Minuten auf Augenhöhe mit dem Erstligisten Bergischer HC im DHB-Pokal, zeigte den Dresdnern noch einmal, dass sie auf einem guten Weg sind. Zum Spiel gegen den ThSV hat HC-Übungsleiter Rico Göde fast den gesamten Kader an Bord. Nur hinter Kreisspieler Henning Quade wird nicht im Aufgebot der Dresdner stehen. Er hat sich bereits vor dem DHB-Pokalwochenende eine Verletzung zugezogen.
In diesem Sinne: „Kommt in die Halle und unterstützt uns! Wir brauchen eure Energie! Alle zusammen zu zwei Derbypunkten!“
Wolfram Wegehaupt