HC Elbflorenz reist zum TSV Bayer Dormagen – Dresdner wollen zweiten Auswärtssieg in Serie einfahren
Der HC Elbflorenz
Am Samstag um 18 Uhr treten die Dresdner auswärts beim TSV Bayer Dormagen an. Für beide Mannschaften ist es die 29. Partie einer Saison auf der Zielgeraden. Während der HC Elbflorenz seine Platzierung in den Top 5 festigen möchte, kämpft der Gastgeber – wie viele Teams der Liga – um den Klassenerhalt. Die Sachsen wissen also, was sie in Dormagen erwartet.
Torhüter Marino Mallwitz blickt so auf das kommende Spiel: „Dormagen ist eine junge, hungrige Mannschaft, die sich sicher für die Hinspielniederlage revanchieren will. Außerdem wird es beim TSV heiß hergehen – nur ein Punkt trennt sie vom ersten Abstiegsplatz. Für sie zählt jeder Punkt. Wir wollen entschlossen dagegenhalten und Punkte mitnehmen. In der vergangenen Saison endete die Partie in Dormagen mit einem Remis. Diesmal wollen wir zwei Punkte holen und werden dafür alles in die Waagschale werfen. Entscheidend wird sein, über einen längeren Zeitraum eine stabile Abwehr zu stellen – mit einer starken Torhüterleistung dahinter.“
Nach zwei Spielen mit 3:1 Punkten hat sich der HC Elbflorenz zuletzt etwas gefangen. Dennoch offenbarte das Remis gegen Essen erneut ein Problem, das die Mannschaft durch die Saison begleitet: Wieder einmal gaben die Dresdner eine klare Führung aus der Hand. Die kurz- und mittelfristigen Ziele heißen für die Sachsen: Den Aufwärtstrend fortsetzen, in Dormagen punkten und bis zum Saisonende so viele Zähler wie möglich einfahren.
Marino Mallwitz schaut sogar noch etwas über die Saison hinaus: „Wir schauen nicht auf eine konkrete Platzierung, sondern gehen von Spiel zu Spiel. Natürlich wollen wir in den verbleibenden Partien so erfolgreich wie möglich sein. Gleichzeitig geht es darum, als Team weiter zu wachsen und aus jeder Begegnung zu lernen. Das kann auch mit Blick auf die kommende Saison von Bedeutung sein. Wir wollen dieses Spieljahr mit einem positiven Gefühl abschließen – um so vielleicht mit genau diesem Gefühl in die nächste Spielzeit starten.“ Dass der HC auch auswärts bestehen kann, zeigte er zuletzt beim schwierigen Gastspiel in Lübbecke. Auch die erste Halbzeit im Heimspiel gegen Essen war überzeugend. Daran möchte die Mannschaft nun anknüpfen.
Der Gegner
Dormagen liegt im Rheinland im Nordwesten Nordrhein-Westfalens, unweit der Großstädte Düsseldorf und Köln. Die Stadt zählt rund 65.000 Einwohner. Die Handballabteilung des TSV Bayer Dormagen wurde 1949 gegründet und hat sich über die Jahre fest im deutschen Handball etabliert. Zu den größten Erfolgen zählen zwei fünfte Plätze in der 1. Bundesliga, Finalteilnahmen im DHB- und IHF-Pokal sowie das Erreichen des Halbfinales im Europapokal der Pokalsieger. Aktuell bestreitet Dormagen die siebte Zweitligasaison in Folge. Besonders hervorzuheben ist seit Jahren die engagierte Nachwuchsarbeit des Vereins, aus der immer wieder vielversprechende Talente hervorgehen. Die massiven finanziellen Probleme der vergangenen Saison scheinen inzwischen überwunden.
Die Saisonbilanz des Gegners
Im ersten Drittel der Spielzeit überraschte Dormagen – gemeinsam mit dem TuS Ferndorf und dem TV Hüttenberg – als eines der positiven Überraschungsteams. Trotz des Weggangs wichtiger Spieler wie Ian Hüter und eines niedrigen Altersdurchschnitts startete der TSV stark in die Saison. Inzwischen aber zeigt sich, dass die Liga in diesem Jahr besonders hart umkämpft ist – und Dormagen das anfängliche Niveau nicht halten konnte. Aktuell rangiert der TSV mit 25:31 Punkten auf Platz 12 und liegt nur einen Punkt über dem Strich. Die Stärken des Teams liegen klar in der Offensive, die zu den besten der Liga zählt. Demgegenüber weist Dormagen jedoch eine der schwächeren Defensivbilanzen auf. Besonders heimstark ist das Team: 21 der 25 Punkte wurden vor heimischem Publikum eingefahren. In der eigenen Halle verlor Dormagen lediglich drei von vierzehn Spielen – ein deutliches Warnsignal an den HC Elbflorenz, der es mit einem der sechs besten Heimteams der Liga zu tun bekommt.
Das Personal des Gegners
Nach dem Wechsel von Rückraumspieler Ian Hüter nach Hamm ist Rückraumspieler Sören Steinhaus noch stärker in den Fokus gerückt. Mit 155/1 Treffern ist er aktuell bester Werfer und zentraler Akteur im Spiel des TSV. Auch Außenspieler und Routinier Peter Strohsack (148/56 Tore) spielt eine wichtige Rolle – nicht nur sportlich, sondern auch als Führungspersönlichkeit in einem jungen Team. Stark entwickelt hat sich zudem Kreisspieler Jan-Christian Schmidt. Er spielt in Angriff wie Abwehr eine wichtige Rolle. Ein weiterer Schlüsselspieler ist Torhüter Christian Ole Simonsen, der seinem Team in dieser Saison mehrfach mit starken Leistungen den Rücken freigehalten hat. Die Stärken des TSV liegen, wie schon erwähnt, klar im Angriff. Der neue Trainer Julian Bauer, zuvor für die A-Jugend des SC Magdeburg verantwortlich, scheint vor allem in der Offensive die richtigen Impulse zu setzen. Der 29-Jährige trat die Nachfolge von Matthias Flohr an, der nach Balingen wechselte. Unter Flohr kämpfte Dormagen in der Vorsaison lange gegen den Abstieg und belegte ein Jahr zuvor Rang 15.
