HC Elbflorenz Dresden reist zum Top-Aufstiegsfavoriten Bergischer HC
Der Gegner
Bereits Anfang Oktober traf der HC Elbflorenz in der 2. Runde des DHB-Pokals auf den Erstligaabsteiger Bergischer HC. Am Sonntag um 17 Uhr in Wuppertal findet nun der erste Ligavergleich statt. Der Ausgang des Pokalspiels ist bekannt: Die Sachsen unterlagen in einem Torfestival mit 32:34. Der Bergische HC ist ein Handballverein aus der Region Bergisches Land in Nordrhein-Westfalen. Er wurde 2006 durch die Fusion der beiden Traditionsvereine SG Solingen und LTV Wuppertal gegründet. Der Verein trägt seine Heimspiele sowohl in Wuppertal als auch in Düsseldorf aus. Seit seiner Gründung hat sich der Bergische HC im professionellen Handball etabliert. Der Verein spielte abwechselnd in der 1. und 2. Handball-Bundesliga, schaffte 2018 den Aufstieg in Liga Eins und behauptete sich bis zur letzten Saison erfolgreich in der höchsten deutschen Spielklasse. Der Abstieg des Vereins mit dem Löwen im Wappen kam überraschend, denn vor der Erstligasaison 2023/2024 galt der BHC als sicherer Nichtabstiegskandidat, welcher einen dementsprechenden Kader und Etat zur Verfügung hatte. Deutschlandweit Schlagzeilen machte der Verein im Hinblick auf die Auseinandersetzung um die Lizenzerteilung des finanziell stark angeschlagenen HSV Handball. Für diese Zweitligasaison ist das Team aus dem Bergischen Land für viele der Topfavorit für den Aufstieg.
Die bisherige Saison
Bis zum 5. Spieltag erfüllte der BHC die Erwartungen und stand mit 10:0 Punkten an der Tabellenspitze, mit bis dahin folgerichtig allen gewonnenen Spielen. Dann folgte jedoch das Remis in Hüttenberg (31:31) und die überraschend klare 32:23-Niederlage in Ludwigshafen. Gegen den bisherigen Tabellenletzten aus Konstanz gewann man dann wieder deutlich in eigener Halle (34:23). Am letzten Wochenende folgte jedoch eine knappe 28:29-Niederlage in Großwallstadt. Dies ergibt derzeit Tabellenplatz Eins mit 13:5 Punkten, bei einem Spiel mehr als 16 andere Mannschaften. Das Ziel des BHC ist der sofortige Wiederaufstieg in die 1. Liga.
Das Personal des Gegners
Der Kader des BHC versprüht Erstligafeeling. Spieler wie Torhüter Christopher Rudeck, der Rückraumrechte Djibril M’Bengue oder Spielmacher Tomáš Babák vereinen wahrscheinlich mehr Erstligaspiele auf sich als fast alle übrigen Akteure der 2. Liga zusammen. Djibril M’Bengue war sogar 19-mal für die Deutsche Nationalmannschaft aktiv. Tomáš Babák spielte 95-mal für das tschechische Nationalteam. Daneben hat der BHC noch einiges mehr zu bieten. Der absolute Unterschiedsspieler ist aktuell Spielmacher Eloy Morante Maldonado. Auch er sammelte nach seinem Wechsel zum BHC 2023 bereits Erstligaerfahrung. Weitere wichtige Akteure sind Kreisspieler und 125-Kilo-Kraftpaket Aron Seesing sowie das extrem konterstarke Außenduo Noah Beyer (links) und Yannick Fraatz (rechts).
Der HC Elbflorenz
„Ist das eigentlich aktuell eine Liga ohne Spitzenteams?“ könnte man sich beim Blick auf die aktuelle Tabelle fragen. Oder befinden wir uns bereits in der engsten und vielleicht verrücktesten Zweitligasaison seit vielen Jahren? Von Platz 1 bis 11 liegen alle Mannschaften im Bereich der Minuspunkte innerhalb von zwei Zählern. Der kommende Gegner des HCE ist derzeit Tabellenführer, weil er, zusammen mit dem Tabellenzweiten Ludwigshafen, das einzige Team ist, das schon ein Spiel mehr als alle anderen hat. Klar ist, dass der Bergische HC gegen die Sachsen nach den Ergebnissen der letzten vier Partien etwas unter Druck steht. Die Dresdner sind zwar seit drei Spielen ungeschlagen, sind jedoch vor allem mit ihrer bisherigen mageren Heimbilanz unzufrieden. So sind sie noch stärker darauf angewiesen, auch auswärts zu punkten. Das Prädikat „Spitzenteam“ wollte HC-Trainer André Haber seiner Mannschaft nach den beiden Heimremis zuletzt nicht zuschreiben. Dass die Aufgabe beim Top-Aufstiegskandidaten und Erstligaabsteiger Bergischer HC maximal schwer wird, liegt auf der Hand. Bei der Niederlage im Pokal machten die Dresdner zu viele einfache Fehler und luden damit eines der konterstärksten Teams der Liga immer wieder zu leichten Toren ein. Dies sollte man im Spiel am Sonntag nun unbedingt vermeiden. Mut sollte den Dresdnern machen, dass sie bisher aus vier Auswärtsspielen drei Siege und somit sechs Punkte geholt haben. Dass der BHC zudem ins Wanken und auch zu Fall gebracht werden kann, haben bereits mehrere Mannschaften gezeigt. Außerdem sei daran erinnert, dass das Pokalspiel 55 Minuten lang eine offene Partie war.
Der zuletzt treffsichere HC-Außenspieler Lukas Wucherpfennig sagte vor dem Spiel: „Mit dem BHC erwartet uns eine schwere, aber nicht unlösbare Aufgabe. Uns könnte in die Karten spielen, dass wir den BHC aus dem Pokalspiel schon kennen und wir zurzeit auswärts gefühlt etwas stärker agieren als in der eigenen Halle. Ich rechne mit einem spannenden Spiel, da beide Mannschaften in den letzten Spielen Punkte liegen gelassen haben. Die letzten Heimspiele ärgern uns natürlich, weil wir einem Unentschieden in beiden Fällen hätten aus dem Weg gehen können. Aber so ist das manchmal im Sport. Wir haben unsere Schlüsse gezogen und arbeiten täglich daran, unsere Schwächephasen kurz zu halten und unsere Effektivität zu steigern.“
