HC Elbflorenz Dresden reist zum ASV Hamm-Westfalen und will nachlegen
Der HC Elbflorenz Dresden
Mit einem überzeugenden Sieg gegen das bis dahin beste Auswärtsteam der Liga, den Dessau-Roßlauer HV 06, starteten die Dresdner Handballer am vergangenen Sonntag in das Handballjahr 2025. Über 2.700 Zuschauer in der ausverkauften BallsportARENA sahen dabei den HC Elbflorenz als verdienten Sieger. Für die Dresdner war es der dritte Sieg in Serie. Beim kommenden Gegner, dem ASV Hamm-Westfalen, wollen die Sachsen zum 19. Vereinsgeburtstag am Freitag nun natürlich nachlegen. Dafür hat das Team in der Trainingswoche wieder ordentlich Gas gegeben und sich auf den Gegner vorbereitet. Treten die Landeshauptstädter ähnlich stabil auf wie gegen Dessau, ist ein Erfolg beim ASV greifbar. Personell haben die Dresdner für das Spiel in Hamm alles an Bord.
HCE-Trainer André Haber sagte vor dem Spiel: „Man sollte nicht so sehr auf die letzten Spiele der Hammer und auf die Tabelle schauen, denn der ASV hatte vor der Saison vor allem im Rückraum einen Umbruch. So etwas braucht Zeit. Des Weiteren hatte die Mannschaft auch Verletzungsprobleme. Unabhängig davon müssen wir vor allem auf uns schauen. Wir brauchen für einen Erfolg nicht nur ein gutes, sondern ein sehr gutes Spiel. Ein ähnlich guter Start in die Halbzeiten wie gegen Dessau wäre zum Beispiel wichtig. Auch eine ähnliche Abwehr- und Torhüterleistung würde uns natürlich helfen. Wir streben in Hamm an, die Qualitäten aus dem Dessau-Spiel wieder auf die Platte zu bringen.“
Gegen wen geht es?
Der ASV Hamm-Westfalen belegte in der letzten Saison den 3. Platz der Tabelle. In der Spielzeit davor war das Team aus der 1. Liga abgestiegen. Hamm hat gut 180.000 Einwohner und liegt in der Nähe von Münster und Dortmund. Die Nordrhein-Westfalen und der HC Elbflorenz trafen schon mehrfach aufeinander. In 13 Spielen stehen für die Dresdner fünf Siege, ein Unentschieden und sieben Niederlagen zu Buche. Im Hinspiel gewann der HCE nach einer furiosen zweiten Halbzeit mit 33:28 gegen den ASV. Nun hat man also die Chance, alle vier möglichen Punkte gegen den ASV zu holen.
Die bisherige Saison des Gegners
Die Hammer gehörten vor der Spielzeit zu den Mannschaften, denen eine Spitzenplatzierung und möglicherweise sogar der Aufstieg zugetraut wurde. In der Zweitligaspitze mitzuspielen, entsprach in den letzten Jahren dem Anspruch des Vereins. Ein konkretes Platzierungsziel wurde vor der Saison nicht ausgegeben. Trainer Michael Hegemann betonte jedoch, dass sich sein Team stetig weiterentwickeln und sich während der Saison kontinuierlich verbessern solle.
Schaut man auf die bisherige Saison des ASV, muss man hinter die kontinuierliche Entwicklung zumindest bisher ein Fragezeichen setzen. In den letzten acht Spielen gelang Hamm nur ein Sieg – gegen die HSG Konstanz, die bisher noch keinen Punkt in der 2. Liga holte. Auch wenn die Liga weiterhin eng ist, wird man in Nordrhein-Westfalen mit den bisherigen 15:21 Punkten aus 18 Spielen wohl kaum zufrieden sein. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der ASV in dieser Saison immer wieder mit Verletzungsproblemen zu kämpfen hatte. Gleichzeitig beträgt der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz nur einen Punkt. Die Dresdner treffen also auf einen Gegner, der jeden Punkt dringend braucht und sicher alles dafür tun wird, seine Negativserie von fünf Niederlagen in Folge zu brechen.
Das Personal des Gegners
Eines ist klar: Das Personal der Hammer passt nicht zur derzeitigen Tabellenplatzierung. Das Gesicht der Mannschaft ist insgesamt etwas jünger geworden als in den letzten Jahren, besitzt aber dennoch viel Qualität. Trainer Michael Hegemann kam vor der Saison aus Essen und sucht zusammen mit dem Team noch den richtigen Weg. Die Neuzugänge vor dieser Saison bringen entweder bereits viel Erfahrung mit, wie Tom Jansen (Rückraum rechts, derzeit verletzt), der aus der 1. Liga vom VfL Gummersbach kam, oder Mittelmann Ian Hüter, der vom TSV Bayer Dormagen zum ASV stieß. Hüter war bei der Handball-WM mit dem Team der USA aktiv und der fünftbeste Vorbereiter der gesamten WM. Andere Neuzugänge, wie Rückraumspieler Julius Meyer-Siebert (vorher Eulen Ludwigshafen) oder Ole Machner (Linksaußen, Füchse Berlin 2), haben zumindest Perspektive.
Abgesehen davon hat der Kader des ASV einiges an Erfahrung zu bieten. Da wären zum Beispiel Linksaußen, Torgarant und ASV-Dauerbrenner Fabian Huesmann sowie der wurfgewaltige Andreas Bornemann im rechten Rückraum. Dazu kommen der erfahrene Torhüter Felix Hertlein und der spielstarke Mittelmann Yonatan Dayan. Insgesamt sind die Hammer ein Team mit vielen Stärken. Sich beim ASV auf zwei oder drei Akteure zu konzentrieren, greift bei der Qualität des Kaders zu kurz. Zudem ist der ASV keine eins-gegen-eins-lastige oder rückraumlastige Mannschaft, sondern bedient beide Elemente gleichermaßen gut.
