[12. Spieltag] HC Elbflorenz Dresden vs. TuSEM Essen (Vorbericht)
Der HC Elbflorenz
In den letzten beiden Partien ging es für die Dresdner eng zu: Gegen Ferndorf gab es das erste Remis der Saison, gegen den HC Oppenweiler/Backnang einen knappen 33:32-Sieg. Vier Minuten vor Schluss lag der HC noch mit zwei Treffern zurück – einmal mehr zeigte das Team aber seine Crunchtime-Qualitäten. Diese Stärke in entscheidenden Momenten trägt dazu bei, dass die Dresdner seit neun Spielen ungeschlagen sind, darunter fünf Heimspiele. Am Samstag ab 18 Uhr soll diese Serie ausgebaut werden. „Heimspiele sind heilig“, sagte Trainer André Haber einmal. Entsprechend groß ist die Vorfreude auf das Heimspiel in der BallsportARENA. Die Verantwortlichen hoffen erneut auf das Knacken 2.000-Zuschauer-Marke. Beim Unterfangen Heimsieg kann Trainer André Haber auf den Kader der letzten Wochen zurückgreifen.
Keeper Marino Mallwitz sagte vor dem Spiel: „Wir wollen unseren Trend fortsetzen und ungeschlagen bleiben bzw. wollen wir natürlich weiter gewinnen. Wir sind immer gut, wenn wir unser Spiel spielen, müssen aber unsere Fehlerquote im Gegensatz zum Oppenweiler Spiel senken. Zudem wird es wichtig sein, dass wir im Gegensatz zu den letzten beiden Partien unsere Effizienz beim Tore werfen wieder erhöhen und hinten wollen wir ein bisschen mehr Beton anrühren. Wir müssen uns auf ein junges Essener Team einstellen, was sicherlich hungrig darauf ist, den ersten Auswärtssieg der Saison einzufahren. Wir sind gewappnet und werden das Spiel auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen.“
Allgemeine Einordnung
TUSEM Essen ist ein traditionsreicher Klub aus dem Ruhrgebiet, im Herzen Nordrhein-Westfalens zwischen Dortmund und Düsseldorf. In dieser sportbegeisterten Region hat der 1926 gegründete Verein seit Jahrzehnten einen festen Platz. In den 1980er-Jahren feierte TUSEM seine erfolgreichste Phase mit drei deutschen Meistertiteln und mehreren Pokalerfolgen. Nach wirtschaftlich schwierigen Jahren arbeitet der Verein heute mit starker Nachwuchsarbeit und großem Einsatz daran, wieder an frühere Leistungen anzuknüpfen. Heimspiele finden im „Sportpark Am Hallo“ statt – einer kompakten, stimmungsvollen Arena mit rund 2.600 Plätzen, in der die Handballtradition des Ruhrgebiets lebendig bleibt.
Die bisherige Saison des Gegners
Nach elf Partien steht TUSEM Essen mit zwei Siegen, einem Unentschieden und acht Niederlagen auf Platz 16 der 2. Bundesliga. Nur einer der bisherigen beiden Siege stammt aus den letzten sieben Spielen. Zuletzt kassierte das Team deutliche Niederlagen – etwa das 36:23 in Bietigheim oder das 43:26 in Balingen. Essen steckt damit früh in der Saison im unteren Tabellenbereich fest und braucht dringend eine Trendwende, um den Anschluss ans Mittelfeld nicht zu verlieren und größere Sorgen zu vermeiden.
Das Personal des Gegners
TUSEM stellt eines der jüngeren Teams der Liga. Während der Angriff eine gewisse Stabilität zeigt, sind die Defensivprobleme unübersehbar: Mehr als 33 Gegentreffer pro Spiel bedeuten aktuell den drittschlechtesten Wert der Liga. Trainer Daniel Haase dürfte daher wohl zuletzt besonders an der Abwehr gearbeitet haben – zumal der HC Elbflorenz mit 33 Toren pro Partie zu den Top-Angriffen der Liga zählt. Um der Defensive mehr Stabilität zu verleihen und noch etwas mehr Erfahrung in die Mannschaft zu bringen, verpflichtete TUSEM kürzlich den Alexander Becker (34), der zuvor beim VfL Gummersbach und Eintracht Hagen aktiv war.
Einen wirklichen Ausnahmetorschützen haben die Essener nicht. Im Rückraum ist mit Sicherheit Felix Göttler der auffälligste Akteur und bisher mit 49 Toren auch der treffsicherste Schütze. Neben ihm ist vor allem Spielmacher Max Neuhaus von zentraler Bedeutung. Beide Rückraumakteure beziehen zudem häufig Kreisspieler Valentin Willner ins TUSEM-Spiel mit ein. Er ist – neben den schon genannten Spielern sowie Rechtsaußen Jan Reimer und dem erfahrenen Torhüter Dominik Plaue – einer der zentralen Akteure in der Mannschaft von Trainer Daniel Haase.
Text: Wolfram Wegehaupt